Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Gleis 17« » … abgeholt!«

Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 78 Jahren (S-Bahnhof Grunewald, 14193 Berlin)

Die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, das Land Berlin, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin, die Inge Deutschkron Stiftung und die Deutsche Bahn Stiftung laden Sie und Ihre Freunde herzlich dazu ein.

Zum Thema

Am 18. Oktober 1941, vor 78 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódź). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik, Auschwitz und Sachsenhausen.

Greta Leyser wohnte mit Ihrem Mann Leopold und der kleinen Tochter Karin in der Fürbringerstraße 18 in Kreuzberg. Grete war Zwangsarbeiterin in einer Kartonfabrik in Neukölln wie auch bei »Ehrich & Graetz« in Treptow; Leopold wurde zu Gleisbauarbeiten gezwungen. Am 1. November 1941 verschleppte die Gestapo die Familie mit dem vierten Transport von Grunewald nach Litzmannstadt. Am 8. Mai 1942 erstickten SS-Angehörige Grete, Leopold und Karin Leyser in Gaswagen bei Kulmhof (Chełmno).

Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen Kinder, Frauen und Männer Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.

 

Programm

Begrüßung

Prof. Dr. Andreas Nachama, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2019 und Direktor der Stiftung Topographie des Terrors

Grußworte
Dr. Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages

Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Gedenkrede
Ingeborg Geißler (*1932), Holocaustüberlebende

Beiträge von Berliner Schülerinnen und Schülern des John-Lennon-Gymnasiums Berlin-Mitte

Musikalische Umrahmung durch Boris Rosenthal

Am Ende der Veranstaltung werden weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt. Bitte bringen auch Sie eine mit! Herzlichen Dank.

Vom S-Bahnhof Grunewald aus fuhren von Herbst 1941 bis vermutlich Frühjahr 1942 Deportationszüge mit Berliner Jüdinnen und Juden in den Osten. Die »Beförderung« stellte die Bahn in Rechnung – pro gefahrenem Kilometer vier Pfennige für Erwachsene und zwei Pfennige für Kinder über vier Jahre. Seit 1998 erinnert das Mahnmal »Gleis 17« an die Transporte der Deutschen Reichsbahn