Gedenktafeln

Derzeit werden bereits eine Vielzahl von Persönlichkeiten durch Gedenktafeln an ihren ehemaligen Wohnstätten in der Künstlerkolonie geehrt.

Es ist wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass es sich nicht um Vereinzelte handelt, sondern um eine repräsentative Auswahl von Frauen und Männern, die in der von den Nazis als „bolschewistisch“ verschrieenen Künstlerkolonie oft in regem Kontakt miteinander standen.

Manche verbrachten die ersten Jahre nach dem Kriege in der DDR, wo sie hofften, daran mitzuarbeiten, eine neue, bessere Welt aufzubauen. Eine ganze Reihe von ihnen wurde enttäuscht, und sie siedelten später in die Bundesrepublik über. Die in der DDR blieben, standen dem Regime nicht unbedingt uneingeschränkt positiv gegenüber, so z. B. Ernst Busch, dem man auf Grund seiner Popularität aber nichts anhaben konnte. Umgekehrt bedeutete die Übersiedlung nach dem Westen auch nicht unbedingt eine Bejahung der hiesigen gesellschaftlichen Verhältnisse, vielmehr begriffen sich angesichts der Restauration alter Machtstrukturen viele als „Zornige alte Männer“ (Axel Eggebrecht).

 

 


Gedenktafel für Ernst Bloch

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Kreuznacher Straße 52, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

 

Die Berliner Gedenktafel (Porzellantafel der KPM) für Ernst Bloch wurde am 27.11.1991 von Walter Jens und Bezirksbürgermeister Horst Dohm am Haus Kreuznacher Str. 52 in der Künstlerkolonie enthüllt. Am 9.4.2003 wurde am gleichen Haus zusätzlich eine Emailletafel für Peter Huchel enthüllt.

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Gedenktafel für Ernst Bloch, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

BERLINER GEDENKTAFEL

Hier lebte von 1931 bis 1933
ERNST BLOCH
8.7.1885 – 4.8.1977
Philosoph, begann hier sein Werk “Erbschaft dieser Zeit”.
Seit 1933 im Exil, zuletzt in den USA, schrieb dort “Das Prinzip Hoffnung”.
Seit 1949 Professor in Leipzig wurde dort 1957 zwangsemeritiert.
Seit 1961 Professor in Tübingen.

 


Gedenktafel für Ernst Busch

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Hauseingang Bonner Straße 11, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die Berliner Gedenktafel (Porzellantafel der KPM) wurde am 8.6.1990 am Haus Bonner Str. 11 in der Künstlerkolonieenthüllt.

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Gedenktafel für Ernst Busch, 2.5.2012, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

BERLINER GEDENKTAFEL

Hier lebte von 1931 bis 1933
und von 1945 bis 1946
ERNST BUSCH
22.1.1900 – 8.6. 1980

Schauspieler und Regisseur,
Sänger politischer Lieder: “Barrikaden-Tauber”
Emigrierte 1933. Von 1943 bis 1945 in Gestapo-Haft.
Seit 1950 Mitglied des “Berliner Ensemble”.


 

Gedenktafel für Axel Eggebrecht

Die Edelstahltafel am Haus Bonner Straße 12 in der Künstlerkolonie wurde vom NDR gestiftet und am 23.5.2000 vom NDR-Inendanten Jobst Plog
und Bezirksbürgermeister Michael Wrasmann enthüllt.

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Gedenktafel für Axel Eggebrecht; Foto: Pressestelle

Bild: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Hier lebte von 1931 bis 1933
AXEL EGGEBRECHT
10.1.1899 – 14.7.1991
Schriftsteller und Journalist
In den 20er Jahren Mitarbeiter der
“Weltbühne” und der “Literarischen Welt. Wegen seines
radikaldemokratischen Engagements wurde er 1933 für
einige Monate im KZ Hainwalde inhaftiert.1945
Mitbegründer des Nordwestdeutschen Rundfunks in
Hamburg. Kommentator und Hörspielautor des NDR

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Hauseingang Bonner Straße 12, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf


Gedenktafel für Walter Hasenclever

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Ludwig-Barnay-Platz 3, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die Berliner Gedenktafel (Porzellantafel der KPM) wurde am Haus Ludwig-Barnay-Platz 3 in der
Künstlerkolonie am 27.11.1991 von Walter Jens und Bezirksbürgermeister Horst Dohm enthüllt.

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Gedenktafel für Walter Hasenclever, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

BERLINER GEDENKTAFEL

Hier lebte von 1930 bis 1932
WALTER HASENCLEVER
8.7.1890 – 21.6.1940
Lyriker, Dramatiker, Repräsentant der expressionistischen
Literatur-Revolte: “Der Sohn” (1914). 1917 Kleist-Preis.
Kehrte Ende 1932 nicht mehr nach Deutschland zurück, blieb
als Emigrant in Italien und Frankreich.
Nahm sich aus Furcht vor der Auslieferung an die Gestapo
im Internierungslager Les Milles das Leben.


Gedenktafel für Georg Hermann

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Kreuznacher Str. 28, 2.5.2012, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die Berliner Gedenktafel (Porzellantafel der KPM) an dem Haus Kreuznacher Straße 28 in der Künstlerkolonie wurde am 19.11.1988 enthüllt.

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Gedenktafel für Georg Hermann, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

BERLINER GEDENKTAFEL

In dem hier vormals stehenden Wohnhaus Nr. 2
lebte von 1931 bis zu seiner Emigration im Jahre 1933
GEORG HERMANN
7.10.1871 – 19.11.1943
Schriftsteller, schilderte in den Romanen “Jettchen Gebert” (1906),
“Henriette Jacoby” (1908), “Kubinke” (1910) und anderen
Werken das Leben in Berlin Charlottenburg, Schöneberg und Wilmersdorf.
Wurde im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.


Gedenktafel für Peter Huchel

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Kreuznacher Straße 52, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die Emailletafel für Peter Huchel am Haus Kreuznacher Str. 52 in der Künstlerkolonie wurde am 9.4.2003 enthüllt
(Die Rede von Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen).

Bereits am 27.11.1991 war am gleichen Haus eine Gedenktafel für Ernst Bloch enthüllt worden.

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Gedenktafel für Peter Huchel, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

In diesem Hause wohnte von 1931 bis 1933
Peter Huchel
3.4.1903 – 30.4.1981
Lyriker, Hörspielautor

Vertreter einer sozial und politisch geprägten Lyrik.
1949 bis zum erzwungenen Rücktritt 1962
Chefredakteur der Literaturzeitschrift “Sinn und Form”.
Nach neun Jahren Isolation und Überwachung
1971 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland


Gedenktafel für Helene Jacobs

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Haus Bonner Straße 2, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die gerahmte weiße Emailletafel an dem Haus Bonner Straße 2 in der Künstlerkolonie wurde am 29.4.1997 enthüllt.

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Gedenktafel für Helene Jacobs, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

In diesem Haus lebte von 1935 bis zu ihrem Tode
die Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus
HELENE JACOBS
25.02.1906 – 13.08.1993
Sie versteckte in ihrer Wohnung untergetauchte Juden und
verhalf ihnen zur Flucht. Sie wurde von der Nazi-Justiz
zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.


Gedenktafel für Steffie Spira

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Bonner Straße 9, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die Gedenktafel wurde am 6.6.2009 an dem Haus Bonner Straße 9 in der Künstlerkolonie enthüllt.

Rede der Sozialstadträtin Martina Schmiedhofer zur Enthüllung

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Gedenktafel für Steffie Spira, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Hier lebte von 1931 bis 1933
STEFFIE SPIRA
(2.6.1908 – 10.5.1995)

Schauspielerin, Mitglied der „Truppe 31“,
Exil in Frankreich und Mexiko, Rednerin
auf der Alexanderplatz-Demonstration am 4.11.1989.

“So, wie es ist, bleibt es nicht!”


Gedenktafel für Erich Weinert

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Kreuznacher Straße 34, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

Die Emailletafel an dem Haus Kreuznacher Str. 34 in der Künstlerkolonie wurde am 9.4.2003 enthüllt (Rede von Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen).

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Gedenktafel für Erich Weinert, 15.6.2009, Foto: KHMM

Bild: Bezirksamt

In diesem Hause wohnte von 1927 bis 1933

Erich Weinert
4.8.1890 – 20.4.1953
Politischer Satiriker, Zeitdichter, Essayist
Antifaschist, geliebt und verfolgt

Exil Frankreich und Sowjetunion, Spanienkämpfer.
Präsident des Nationalkomitees “Freies Deutschland”.
Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste


Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin e.V.

Die Historische Kommission betreut und verantwortet neben dem Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands mehrere Schriftenreihen sowie verschiedene Kartenwerke. Ferner gehört das dreibändige »Handbuch der Preußischen Geschichte« zu den Standardwerken. In Überblicks- und Einzeldarstellungen zu den drei von der Kommission vertretenen Themenbereichen Berlin – Brandenburg – Preußen werden die aktuellen Forschungen publiziert.

Auf den Einzelseiten der Schriftenreihen werden überwiegend die Publikationen genannt, die seit der Umwandlung der Kommission in eine traditionelle landesgeschichtliche Historische Kommission erschienen sind. Die älteren, vor 2000 erschienenen Werke finden Sie im Gesamtverzeichnis.

 

Schriftenreihen

 


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