Willkommen

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Lernen Sie unseren Traditionsverein der 1927 gegründeten Berliner Künstlerkolonie kennen, seine Zielsetzungen und unsere Aktivitäten und Veranstaltungen.

 

Die Künstlerkolonie in Berlin

Ein historischer Ort

 

 

 

Die im Berliner Stadtteil Wilmersdorf gelegene Künstlerkolonie – Grundsteinlegung 1927 – wurde schnell zur Heimstatt bedeutender Persönlichkeiten des Kulturlebens der Weimarer Republik. Wir laden Sie ein, mit uns die Spuren dieses legendären Viertels um den heutigen Ludwig-Barnay-Platz herum zu erkunden.


Berliner Abendschau vom 21. April 2018


Kleine Geschichte der Künstlerkolonie Berlin

 

Viele Leute fragen sich was es mit der Künstlerkolonie Berlin eigentlich auf sich hat. In diesem Beitrag erklären wir basierend auf den ehemaligen Informationen dieser Website was die Künstlerkolonie ist, wie sie gegründet / erbaut wurde, wer sie bewohnt und welche Aktivitäten ausgeführt werden.

 

„1926 kaufte die “Berufsgenossenschaft deutscher Bühnenangehöriger” (75%) und der “Schutzverband deutscher Schriftsteller” (25%) das Areal von der Laubenheimer Straße bis zum Breitenbachplatz und gründeten die „Gemeinnützige Heimstätten m.b.H. Künstlerkolonie“ (heute GEHAG). Diese baute seit 1927 zunächst nur rund um den damaligen Laubenheimer Platz (heute Ludwig-Barnay-Platz) zwei Wohnblöcke bis zur Bonner Straße, 1928 einen dritten Block bis zum Barnayweg (seit 21.02.1940 durch das Naziregime umbenannt in „Steinrückweg“ nach dem Schauspieler Albert Steinrück, verstorben 1929), damals waren es etwa 1000 Bewohner.

 

 

Ludwig Barnay, der 1924 verstorbene Schauspieler und Direktor des Königlichen Schauspielhauses in Berlin war einer der Begründer der Bühnengenossenschaft (1870). Die Wohnblöcke der seither sogen. „Künstlerkolonie“ entstanden im Rahmen des Konzepts der “Rheinischen Siedlung”, das schon vor dem Ersten Weltkrieg entstanden und 1911-15 um den Rüdesheimer Platz herum realisiert worden war. Dieses stellte eine bewußte Alternative dar zur Blockbebauung (“Mietskasernen”). Zu erschwinglichen Preisen sollte eine “Gartenterrassenstadt” mit hoher Wohnqualität entstehen. Die Architekten waren Ernst und Günther Paulus. Es sollte vor allem gemeinschaftliches Wohnen gefördert werden. Auch die Gestaltung der Block-Innenhöfe (siehe Fotoausstellungen) sollte der Begegnung der Bewohner dienen. Das Areal der Künstlerkolonie ist begrenzt von der Laubenheimer Straße im Norden, dem Südwestkorso im Westen, der Kreuznacher Straße im Osten und dem Breitenbachplatz im Süden.

Nach 1932 sollte der vierte Block bis zum Breitenbachplatz gebaut werden, dieses hat das Naziregime unterbunden. Am 15. März 1933 wurde die Siedlung von SA-Truppen gestürmt, Bücher wurden auf dem Laubenheimer Platz verbrannt, kritische Schauspieler, Schriftsteller und jüdische Bewohner wurden verhaftet und abgeführt. Etwa zwei Drittel der Bewohner flohen ins Ausland.

 

 

Im Bauplan (1929) des vierten und letzten Blocks, der vom Barnayweg bis zum Breitenbachplatz) geplant war, war ein großer Lesesaal als Kommunikationszentrum vorgesehen. Dieser Bau wurde durch das Nazi-Regime verhindert. Eine solche Siedlung braucht jedoch einen Treffpunkt, einen Klubraum in der Siedlung. 1952 wurden vier neue Wohnblocks bis zum Breitenbachplatz gebaut, diese verfolgten jedoch nicht mehr den ursprünglichen Bauplan. Auf unseren Antrag hin ist die Siedlung 1990 unter Denkmalschutz gestellt worden. Heutiger Besitzer ist die Deutsche-Annington. Die Künstlerkolonie hat 696 Wohnungen mit etwa 1.400 Bewohnern. „Viele prominente Künstler und Intellektuelle waren unter den Bewohnern, fast alle standen politisch links bis radikaldemokratisch, viele versuchten verzweifelt, eine Einigung der hoffnungslos zersplitterten, verfeindeten Linken in Deutschland herbeizuführen. Viele waren jüdischer Abstammung. Als jüdische Linksintellektuelle zählten sie zu den ersten Opfern der Nazis. Die meisten der bekannten Intellektuellen stehen für aufgeklärtes Denken, das in der Schlußphase der Weimarer Republik nur auf der Linken eine politische Heimat finden konnte. In der Künstlerkoline ist dies gelungen.

 

Es wehten damals in der Künstlerkolonie nicht nur die roten (kommunistischen), sondern auch die schwarz-rot-goldenen (sozialdemokratischen) Fahnen friedlich nebeneinander aus der Fenstern. Damals stand die schwarz-rot-goldene Fahne für den sozialdemokratischen Widerstand gegen das Naziregime. Das alles war ungewöhnlich in den deutschlandweiten Kämpfen zwischen Kommunisten und Sozialdemokratie. So kamen Künstler und Interessierte aus Leipzig und Dresden und sonstwo her um dieses „Wunder“ zu bestaunen. 

demnächst an dieser Stelle….