Poetik der Mitte?
Walter Kempowski im literatur- und ideengeschichtlichen Kontext
Donnerstag, 12. – Freitag, 13. September 2019
Tagung, Akademie der Künste, Pariser Platz, Berlin, Plenarsaal
In seinen monumentalen Textcollagen sucht Walter Kempowski die politische und ästhetische Mitte. Erbringt „highbrow“ und „lowbrow“, Erzähltradition und Avantgarde zusammen. Analysiert er das historische Versagen des Bürgertums, dann lässt er die Beteiligten selbst zu Wort kommen. Die Tagung fragt nach den literarischen und ideengeschichtlichen Konstellationen eines großen Prosaisten,dessen umfangreiches Archiv die Akademie der Künste bewahrt.
In Kooperation mit der Georg-August-Universität Göttingen.
Begleitend zur Tagung gibt eine Vitrinen-Ausstellung Einblicke in das Kempowski-Archiv.
PROGRAMM
Donnerstag, 12. September 2019
14 Uhr Begrüssung
Werner Heegewaldt
Thematische Einleitung
Marcel Lepper, Kai Sina, Tom Kindt
14.30 Uhr Sektion 1: Historische Bestandsaufnahme
Moderation: Marcel Lepper
Ulrich Herbert
„Echolot“: Kempowskis Historiographie
Daniel Fulda
Meer oder Mitte? Dispersion und Zentrierung in
Kempowskis „Echolot“
Diskussion
15.30 Uhr Sektion 2: Kempowski lesen
Moderation: Kai Sina
Unreglementierte Lebensfülle und ironische Distanz:
Kempowskis frühe Prosa
Interventionen: Alexandra Pontzen, Moritz Baßler, Maren Horn,
Katrin Möller-Funck u.a.
16.30 Uhr Kaffeepause
17 Uhr Sektion 3: Poetische und ästhetische Voraussetzungen
Moderation: Kerstin Stüssel
Frieder von Ammon
Medias in res: Überlegungen zu einer Poetik der Mitte in der
deutschen Literatur der Moderne
Carsten Dutt
Gebrochene Komik: Nochmals zu einem Element der Romankunst
Walter Kempowskis
Tilo Wesche
Kempowski, Adorno und die Musikästhetik
Diskussion
18.30 Uhr Keynote
Moderation: Alexandra Pontzen
Edo Reents
Kempowski: Verständnisse, Missverständnisse
19.30 Uhr Abendessen für die Referentinnen und Referenten
Freitag, 13. September 2019
10 Uhr Sektion 4: Ideengeschichtlicher Horizont
Moderation: Moritz Baßler
Niels Penke
Wahre Popularität? Kempowski als Autor des „middlebrow“
Dieter Lamping
Die Literatur der Mitte und die Philosophie der Mitte.
Walter Kempowski von Karl Jaspers her gelesen
Mark Schweda, Kai Sina
Apologie(n) der Bürgerlichkeit? Odo Marquard und Walter
Kempowski im Vergleich
Diskussion
11.30 Uhr Kaffeepause
12 Uhr Literaturgeschichtliche Konstellationen
Moderation: Tom Kindt
Lutz Hagestedt
„Wie, wenn Jünger uns alle überlebte?“ Walter Kempowski und die
intellektuelle Provinz der (alten) Bundesrepublik
Matthias Löwe
Jenseits der Avantgarde: Enzensberger und Kempowski im
literarischen Feld der Bundesrepublik
Hanna Engelmeier
Martin Schlosser liest Walter Kempowski
Diskussion
13.30 Uhr Podium: Abschlussdiskussion
Moderation: Marcel Lepper
Moritz Baßler, Alexandra Pontzen, Kerstin Stüssel
14 Uhr Abschluss der Tagung
Begleitveranstaltung: Kempowskis Schreibverfahren
Literarische Matinée in der Niedersächsischen Landesvertretung, Berlin
12. September, 11 Uhr, Eintritt frei.
Kontinuierlich hat Walter Kempowski neue Methoden des Schreibens entwickelt und auch gelehrt. Heute gehört er zu den wichtigsten und eigenwilligsten deutschsprachigen Autoren. Flankierend zur großen Kempowski-Tagung der Akademie der Künste und ausgehend von Kempowskis dort befindlichem Archiv lesen und diskutieren Autorinnen und Autoren der digitalen Generation über Text in Bewegung, über dynamische Komposition, über Datenbankliteratur und Archivmontagen, über Plankton und Sediment.
Mit Tobias Amslinger, Hanna Engelmeier, Birthe Mühlhoff u.a.
Moderation: Marcel Lepper
Kontakt: https://anmeldung.lv-niedersachsen.de/
Konzept
Prof. Dr. Marcel Lepper, Leiter des Literaturarchivs, Akademie der Künste,
Robert-Koch-Platz 10, D-10115 Berlin, E-Mail: lepper@adk.de
Prof. Dr. Tom Kindt, Université de Fribourg, Germanistik, Av. de l‘Europe 20,
CH-1700 Fribourg, E-Mail: tom.kindt@unifr.ch
PD Dr. Kai Sina, Universität Göttingen, Seminar für Deutsche Philologie, Käte-Hamburger-
Weg 3, D-37073 Göttingen, E-Mail: kai.sina@phil.uni-goettingen.de
Kooperation
Die Tagung findet statt in Kooperation mit der Universität Göttingen, ebenso in Verbindung mit der Vertretung des Landes Niedersachsen, der Université de Fribourg und dem Kempowski-Archiv Rostock.
Förderung
Gefördert wird die Tagung durch die Universität Göttingen aus Mitteln der Fritz Behrens
Stiftung, Hannover, und durch die Akademie der Künste, Berlin
Anmeldung
Der Eintritt zur Tagung ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten: literaturarchiv@adk.de
Kontakt
Cornelia Hübsch, Sekretariat, Literaturarchiv, Akademie der Künste, Robert-Koch-
Platz 10, D-10115 Berlin, huebsch@adk.de