
Vielen Dank an Sabine Kotzur und Heike Falkenberg für den amüsanten und sehr unterhaltsamen Abend im KunstRaum der Künstlerkolonie Berlin.
Vielen Dank an Sabine Kotzur und Heike Falkenberg für den amüsanten und sehr unterhaltsamen Abend im KunstRaum der Künstlerkolonie Berlin.
Ideenwettbewerb
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Corona
Der Frühling zeigt endlich sein Lachen,
was raus will, sprießt aus den Zweigen,
reckt sich bunt aus den Wintersachen,
tanzt im Wind einen fröhlichen Reigen.
Abgesehen von den ganzen Problemen
könnte alles wie jedes Jahr sein,
man pfeift für n Moment auf die Themen
und lässt frische Luft in sich rein.
Das ist aber dies Jahr kaum möglich,
denn was Schlimmes geschieht auf Erden.
Zu Tausenden krepieren wir täglich.
Noch hilft nichts, dass es weniger werden.
Wenn irgend möglich, zuhause bleiben.
Den Medien bleibt nur die eine Tonart,
um den Eingesperrten die Zeit zu vertreiben:
von vorn und von hinten Corona.
Versucht wird alles, was möglich bleibt:
Die Cafés, die Geschäfte: verschlossen.
Und wer nun schwarze Zahlen schreibt,
kriegt bis auf Weiteres Geld vorgeschossen.
Abstand halten beim Einkaufen gehen
wir tun es brav, ist auch vonnöten.
Doch meiden wir ängstlich, uns anzusehen.
Als könnte ein freundlicher Blick schon töten.
Vor den Fenstern der Krankenräume
macht das Wachsen und Grünen nicht Halt
ein schneller Blick auf die schönen Bäume
gibt Träumen vom Lebenbleiben Gestalt.
Dank allen Retterinnen und Rettern
Und allen, die selbstlos dabei assistieren,
die Gefahr endlich zu zerschmettern,
damit wir die Lebenslust nicht verlieren!
© Sigrun Casper
Das Literarische Colloquium Berlin zieht zu rbbKultur ins Radio und ins Internet
Unter dem Titel “weiter lesen – das LCB im rbb” bieten das Literarische Colloquium Berlin (LCB) und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) Autorinnen und Autoren eine neue Bühne. Die Lesebühne des LCB am Wannsee wird in Teilen zu rbbKultur ins Radio und ins Internet verlegt.
Im Rahmen unseres Januar Künstler Stammtisches konnten wir
Frank Hildebrandt begrüßen der Werke aus seinem Buch Gedankenspiele vorstellte.
Gedankenspiele nimmt den Leser mit auf eine Gedankenreise, auf der alte und immer wieder neue Fragen gestellt werden: Was ist der Mensch? Wie sollen wir leben? Was ist gut und wie erkenne ich das Gute? Wo beginnt meine Freiheit und wo ist sie zu Ende, da sie auf die der anderen trifft? Eine der zentralen Fragen dabei ist es, wie Menschen in einen Dialog miteinander treten können und was es bedeutet, sich selbst und einander Fragen zu stellen.
Das Buch nähert sich dem Kern der Dinge in einer einfachen, klaren Sprache.PortraitFrank Hildebrandt, Jg. 1949, lebt in Berlin. Neben seiner pädagogischen Arbeit schrieb er Essays und Gedichte zu allen Fragen des menschlichen Daseins. Er sieht sich auf der Suche nach seinem ‚wahren Selbst‘, wie er es gern als Autodidakt formuliert.
2015 erschien sein Essay „Zwischen Entfremdung und Selbstbestimmung – die ABGETRENNTE Realität“.
Die Künstlerkolonie am Breitenbachplatz- erbaut 1927-1929 als soziales Projekt für Kulturschaffende besteht aus drei Häuserblocks rund um den heutigen Ludwig-Barnay-Platz und wurde bereits kurz nach ihrer Fertigstellung zum Wohnort bedeutender Persönlichkeiten des Kulturlebens der Weimarer Republik und bildete ein ganz spezielles Bohemé in Berlin Wilmersdorf welches weltweit Strahlkraft hatte.
Ort: Geschäftsstelle der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. Laubenheimer Str. 19, 14197 Berlin
Anmeldung: GCJZ Berlin, E-Mail: gcjz.berlin@t-online.de / Telefon: 030 – 821 66 83
Referenten: Alwin Schütze oder Christian Sekula, Vorstand des Künstlerkolonie Berlin e.V.
Eintritt frei
Veranstalter: Künstlerkolonie in Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.
-> www.kueko-berlin.de, www.gcjz-berlin.de
DONNERSTAG, 30. APRIL, 18.30 UHR
Dr. EUGEN OHLISCHLAEGER
Schriftsteller, Komponist, Jurist, Kritiker, Journalist,
Drehbuchautor, Liederdichter, Hörspielautor
Geboren am 4. November 1898 im Rheinland. Evangelisch. Schrieb mit sechs Jahren das erste Märchen, mit 15 das erste Lied, mit 22 Jahren das erste Chanson für Gerti Kutschera in der “Bonbonniere” von Hans Gruss in München, mit 23 die ersten Satiren für “Jugend” und Simplizieslmus sowie die ersten Gedichte für sein Auftreten bei Kati im “Simpl” und bei “Papa Bonz”, Schwabing, mit 25 die ersten Buchkritiken und Feuilletons für das “Berliner Tageblatt”, mit 28 die erste Hörfolge “Glocken” mit Walter Gronostay„ für W. Blschoff, Breslau und für diesen das erste Hörspiel “Das Wasser steigt”, für Intendant Dr. Flesch die ersten Reportagen des Berliner Rundfunks aus Moabit. Arbeitete während seiner Schulzeit als Bergmann im Kohlenpott. Nahm am Ersten Weltkrieg (Frankreich) teil, Studierte von 1919 bis 1922 Jura in Jena, München und Würzburg. Promovierte zum Dr. Jur. anschließend Bankbeamter, Kunstseide-Vertreter, Getreidehändler, Pressechef des Hotels Russischer Hof, Berlin, Redakteur der Zeitschriften des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Redakteur der Redaktionen des Verlages Ullstein, Theater-, Film-,und Variete-Kritiker der “B.Z. am Mittag”, der “Berliner Morgenpost” und des “Tempo”. Pressephotograph seit 1918 Gerichtsreporter des RIAS und SFB 1954/56. Reiseleiter Busch-Reisen Berlin-Paris, Schriftsteller, Komponist und Pressephotograph…..
DIENSTAG, 12. MAI, 18.30 UHR
DINAH NELKEN
Drehbuchautorin und Schriftstellerin
Dinah Nelken, eigentl. Bernhardine Ohlenmacher-Nelken, geb. Schneider war eine deutsche Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Dinah Nelken stammt väterlicherseits aus einer alten Berliner Handwerkerfamilie, mütterlicherseits von Hugenotten, die in Berlin sesshaft wurden. Der Vater war Schauspieler. Sie besuchte ein Lyzeum, bildete sich autodidaktisch weiter. In den 1920er Jahren hatte sie ihre ersten Erfolge mit Kurzgeschichten und Feuilletons für die Berliner Presse und Texten für das von ihr mitbegründete politisch-literarische Berliner Kabarett „Die Unmöglichen“. Ende der 1920er Jahre zog sie in die Künstlerkolonie Wilmersdorf und schrieb dort 1932 den Schlüsselroman Eineinhalb Zimmer Wohnung (1932) über eine typische Wohnung in der Künstlerkolonie.
DIENSTAG, 11. AUGUST, 18.30 UHR
HELENE JACOBS
Widerstandskämpferin
Jacobs war im Dritten Reich Sekretärin eines jüdischen Patentanwaltes und seit 1934 Mitglied der Bekennenden Kirche. Sie schloss sich einer Gruppe um den Juristen Franz Herbert Kaufmann an, die seit 1940 half, dass jüdische Verfolgte untertauchen und das Land verlassen konnten. Jacobs versteckte aus christlich-sozialer Motivation heraus einige Menschen in ihrer Wohnung, bis sie 1943 denunziert und anschließend zu Zuchthaus verurteilt wurde. In der Bundesrepublik Deutschland arbeitete Jacobs als Beamtin im Entschädigungsamt in West-Berlin und wurde dort 1963 strafversetzt, weil sie sich zu sehr für die Antragsteller eingesetzt hatte.
Jacobs war seit der Gründung 1949 Mitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin. Sie wurde von der Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt. Sie verstarb 1993 und wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Ihr Grab ist seit 2004 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.
DIENSTAG, 20. OKTOBER, 18.30 UHR
STEFFIE SPIRA
Schauspielerin
Steffie Spira war die Tochter des Schauspielerehepaars Lotte und Fritz Spira. 1924 besuchte sie eine Schauspielschule und erhielt 1925 ihr erstes Engagement. 1926 arbeitete sie bei der Gewerkschaft der Schauspieler. Ab 1928 spielte Spira bei der Berliner Volksbühne. 1931 trat sie in die KPD ein und wurde dort Mitbegründerin der Theater-Truppe 1931. Verheiratet war sie seit 1931 mit dem Regisseur Günter Ruschin. 1933 emigrierte sie in die Schweiz. In 14 Jahren Exil erfolgte Theaterarbeit in Paris und dem Kabarett „Die Laterne“ sowie Brecht-Uraufführungen. Nach der Trennung von ihrem Mann wurde sie im Gefängnis in La Roquette und dem Frauenlager Camp de Rieucros inhaftiert, von wo aus die Flucht der Familie nach Mexiko erfolgte. Dort engagierte sie sich unter anderem im Heinrich-Heine-Klub.
1947 kehrte sie auf einem sowjetischen Frachter nach Deutschland zurück und spielte ab 1948 am Deutschen Theater unter Wolfgang Langhoff, vorwiegend in der Volksbühne in vielen großen Rollen (beispielsweise auch die Mutter Wolffen in „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann) und am Theater am Schiffbauerdamm. Im ersten Ernst Thälmann-Film Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse (1954, Regie Kurt Maetzig), der das offizielle Geschichtsbild der SED noch kurz vor der Entstalinisierung widerspiegelt, spielt sie die Clara Zetkin.
Am 4. November 1989 hielt sie auf dem Berliner Alexanderplatz während der Alexanderplatz-Demonstration eine Rede vor rund einer halben Million Menschen und sprach sich gegen die Arroganz der Macht und für die Freiheit ihrer Nachkommen aus: „Ich wünsche für meine Urenkel, dass sie aufwachsen ohne Fahnenappell, ohne Staatsbürgerkunde und dass keine Blauhemden mit Fackeln an den hohen Leuten vorübergehen!“
Steffie Spira starb mit 86 Jahren. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin. Ihr Sohn Thomas Ruschin arbeitet als Synchronregisseur. Ihre Schwester Camilla Spira war ebenfalls Schauspielerin.
DIENSTAG, 24. NOVEMBER, 18.30 UHR
Zum 71. Jahrestag der GCJZ Berlin
KNUD CHRISTIAN KNUDSEN
Verleger, Bildhauer und Mitbegründer der Berliner Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Knud Knudsen gehörte zu der Künstlerkolonie und war der Vormieter in der Geschäftsstelle der GCJZ Berlin, die ebenfalls in der Künstlerkolonie ansässig ist. 1949 wurde er der erste Mitarbeiter und Literarischer Direktordes gegründeten Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Mitbegründer der Berliner GCJZ.
Knudsen ist Sohn des Theaterwissenschaftlers Hans Knudsen. Er studierte von 1935 bis 1941 an der Berliner Universität Zeitungswissenschaften und Kunstgeschichte bis zur Promotion. Parallel zum Studium machte er eine Ausbildung zum Pressezeichner, sodass er im Zweiten Weltkrieg von 1940 bis 1945 als Kriegszeichner eingesetzt wurde. Sein Christian Verlag hatte zuerst den Sitz in Berlin-Wilmersdorf und zog 1949 nach Bad Nauheim, wo Knudsen künftig hauptsächlich lebte und arbeitete. Er verlegte im Rahmen der Reeducation der westlichen Alliierten zunächst Bücher, in denen die Ansichten der Sieger zu verschiedenen Lebensbereichen dargelegt wurden, sowie Schilderungen der USA und Großbritanniens. 1949 wurde er der erste Mitarbeiter und Literarischer Direktor des gegründeten Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
In den Folgejahren arbeitete Knudsen als freier Bildhauer, ab 1954 auch in seinem Sommersitz auf Ibiza. Er hielt im In- und Ausland Vorlesungen. Seine Werke stehen oft im Öffentlichen Raum.
Verheiratet war Knudsen mit Doris, geb. Formella, die seinen Verlag bis 1978 weiterführte.
Der Lyrik-Boom ist ungebrochen. Allerorten wird die Stimmenvielfalt und hohe Qualität der gegenwärtigen Lyrik beschworen, die letzten beiden Jahrzehnte werden als „Blütezeit der deutschsprachigen Lyrik“ bestaunt. Poesiefestivals melden Rekordzahlen, ein mehrtägiger Festivalkongress („Fokus Lyrik“) zieht eine erste Bilanz, einordnende Untersuchungen wie die von Christian Metz (Poetisch denken) oder neue Anthologien entstehen. So viel Lyrik war nie, ist man versucht zu konstatieren. Doch wie sieht die Realität des Buchmarktes aus? Vor allem: Was hat sich in den letzten Jahrzehnten in ästhetischer Hinsicht geändert? Was ist ein Gedicht, was kann es sein, was bedeutet die „performative Wende“? Welche Rolle spielt das Verhältnis zu den Älteren, zur Tradition?
Michael Lentz eröffnet mit einem Vortrag über das Spannungsverhältnis von Schrift und Stimme. Dichter-Tandems sprechen über ihre Gedichte und Poetologien. U.a. mit: Steffen Popp, Ulrike Draesner, Monika Rinck, Nico Bleutge, Anja Utler, Aleš Šteger, Fiston M. Mujila, Nora Bossong, Thomas Rosenlöcher, Michael Braun, Daniela Seel, Volker Braun, Kerstin Hensel, Ursula Krechel, Harald Hartung. Die LyrikNacht am Samstag begleiten musikalisch Angelika Niescier (sax) und Julia Kadel (p).
Programm, Freitag, 25.10.2019
18 Uhr / Begrüßung: Kerstin Hensel
Vortrag: Michael Lentz „Ohrüberprüfung und Zahlenkontrolle. Arno Holz’ Phantasus im Licht der Stimme“
19 Uhr / Dichter-Gespräch I
Ulrike Draesner – Steffen Popp
19.45 Uhr / Dichter-Gespräch II
Monika Rinck – Angelika Niescier
20.30 Uhr / Dichter-Gespräch III
Nico Bleutge – Anja Utler
21.15 Uhr / Dichter-Gespräch IV
Aleš Šteger – Fiston Mwanza Mujila
Programm, Samstag, 26.10.2019
17.30 Uhr / Dichter-Gespräch V
Nora Bossong – Thomas Rosenlöcher
18.15 Uhr / Podiumsdiskussion
„Zwanzig Jahre Lyrikboom – Einsichten, Mythen, Ausblicke. Eine Standortbestimmung“
Mit Michael Braun, Michael Lentz, Daniela Seel
Moderation: Insa Wilke
20 Uhr / LyrikNacht
Mit Nico Bleutge, Nora Bossong, Volker Braun, Ann Cotten, Ulrike Draesner, Harald Hartung, Kerstin Hensel, Ursula Krechel, Michael Lentz, Fiston Mwanza Mujila, Steffen Popp, Thomas Rosenlöcher, Kathrin Schmidt, Aleš Šteger, Ulf Stolterfoht, Sebastian Unger, Ron Winkler
Musik: Angelika Niescier (sax) und Julia Kadel (piano)
Zum dritten Mal finden im September die Literaturtage am Rüdesheimer Platz statt. Am Wochenende vom 27. bis 29.9.2019 werden auf Initiative der Buchhandlung Mertiny & Sohn wieder 4 namhafte AutorInnen im Kiez zu Gast sein.
Gøhril Gabrielsen – Die Einsamkeit der Seevögel
Ein beeindruckend dichter atmosphärischer Roman über eine Frau, die im äußersten Zipfel Norwegens eine Auszeit sucht.
Moderation: Thomas Boehm
Freitag 27.9.2019, 20 Uhr, Buchhandlung Mertiny & Sohn GmbH, Rüdesheimer Str 2
Florian Beckerhoff – Nickel & Horn 2 – Sondereinsatz für Frau Perle
Ein Meerschweinchen + ein Papagei = 2 Detektive. Ein charmantes und humorvolles Abenteuer für Kinder zwischen 5 und 8.
Samstag, 28.9.2019, 15 Uhr, Buchhandlung Mertiny & Sohn GmbH, Rüdesheimer Str 2
Ernst Paul Dörfler – Nestwärme
Der vielfach ausgezeichnete Ornithologe Dörfler stellt sein überraschendes und berührendes Buch über das Sozialverhalten unserer gefiederten Freunde vor.
Sonntag, 29.9.2018, 16 Uhr, Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft e.V. – IBZ Berlin, Wiesbadener Str 18, 14197 Berlin
Bruno Preisendörfer „Als die Musik nach Deutschland kam – Eine Reise in die Bachzeit“
Wie die Familie Bach im Alltag lebte, Händel sich kurieren ließ und Telemann sein Geld anlegte: Preisendörfers Zeitreise führt in die Zeit des Barock.
Eine Lesung mit Musik. Am Klavier: Eberhard Freiwald, Moderation: Thomas Boehm
Sonntag 29.9., 18 Uhr, Gemeindehaus der Lindenkirche, Johannisberger Str 15A
Karten für alle Veranstaltungen gibt es nur in der Buchhandlung Mertiny & Sohn, Rüdesheimer Str. 2. Nähere Informationen oben unter “Veranstaltungen”
Im Rahmen unseres Künstler Stammtischs stellte der Autor Peter Kiefer sein unterhaltsames neues Buch vor.
Einer spielt Cowboy und stellt fest, dass Schießeisen einer ganz anderen Logik folgen. Einer begegnet seiner zusammenfantasierten Liebe, die freilich eine ganz andere ist, und gerät in einen Strudel politischer Handlungen. Einer leiht sich einen Hund aus, um einen Flirt in die Wege zu leiten, und findet sich im Bett mit einem Hundebaby wieder. Eine junge Frau krabbelt in fremde Hotelbetten und muss deshalb ihre beiden Tanten erschießen. Eine andere, die einen sanften Mord plant, wird vom Tod ihres Opfers überrumpelt. Einer bezieht evangelikale Prügel, weil er nicht von einer reuigen Sünderin lassen kann. Ein anderer will einen Einbrecher verprügeln und findet eine Frau, die ihm schon in selbiger Nacht untreu wird.
Peter Kiefer erzählt schrille, seltsame und manchmal traurige Geschichten über Scheidewege und Scharmützel im Geschlechterreigen. Selbst kleine Terrorakte sind nur der Liebe geschuldet.
Erschienen im Verlag p.machinery; Auflage: 1 (31. Juli 2019)
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Vereins
Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V.
sprach Dr. Matthias Weichelt, Berlin, über
am Donnerstag, den 25. Juli 2019 um 19.00 Uhr im Museum Haus Cajeth
Wolf Biermann lernte von Peter Huchel (1903–1981) das »Schweigen zwischen den Worten« und widmete ihm mit »Ermutigung« sein berühmtestes Lied. Joseph Brodsky erkannte an seinem Gesicht, dass er einen wirklichen Dichter vor sich hatte. Und Marcel Reich-Ranicki zählte ihn zu den ganz großen Lyrikern des 20. Jahrhunderts: Peter Huchels Erscheinung hinterließ Eindruck bei denen, die ihm begegneten, die Wirkung seiner Verse auf Leser und Autoren ist ungebrochen.
Dass sie nichts von ihrer Kraft verloren haben, verdankt sich Huchels Treue zu seinen Anfängen, zu Mensch, Natur und Landschaft seiner märkischen Heimat. Dort wächst er auf dem Gutshof der Großeltern auf, dorthin kehrt er nach Jahren in Paris, Wien und Berlin, nach Krieg und Gefangenschaft zurück und begründet als Chefredakteur den legendären Ruf der Zeitschrift »Sinn und Form«, des »geheimen Journals der Nation« (Walter Jens). Und dort wird er nach seiner Absetzung und Isolierung zum widerständigen Einzelgänger, zum Mythos.
Dr. Matthias Weichelt, seit fünf Jahren Chefredakteur von »Sinn und Form«, stellt seine Biographie über Peter Huchel vor (Deutscher Kunstverlag, Berlin 2018) und berichtet über die heutige Redaktionsarbeit der zweimonatlich erscheinenden Literaturzeitschrift, die den Bruch von 1989 überlebte, weil sie »sich nicht ›neu erfand‹, sondern mit ihrer historischen Erfahrung wucherte« (Gustav Seibt in der SZ).
Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Gesellschaft der Freunde des Museums Haus Cajeth e.V. und Hassbecker’s Galerie & Buchhandlung.
© Haus Cajeth Heidelberg
Die Rhein Neckar Zeitung meldete dazu