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Fête de la Musique 2024

Liebe Musik-Enthusiast*innen, liebe Partner*innen
der Fête de la Musique,

die Sonne hat uns wachgeküsst und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Euch das größte und vielfältigste Fest der Stadtgesellschaft in Berlin zu organisieren: Pünktlich zur Sommersonnenwende und zum längsten Tag des Jahres findet am Freitag, den 21.6., die Fête de la Musique statt – und Ihr ahnt, was das heißt: Musik in der ganzen Stadt. Umsonst und draußen. Und drinnen. Und alles bei freiem Eintritt, damit alle die Musik genießen können.

Im letzten Jahr konnten wir das Trio Dreisat gewinnen die stimmungsvoll auf dem Ludwig Barney Platz musizierten.

Wir würden dieses Jahr als Ort die Kolonnaden vor dem KunstRaum vorschlagen und freuen uns auf Eure Meldungen wer sich musikalisch beteiligen möchte.

Meldet Euch bitte unter

veranstaltungen@berlinerkuenstlerkolonie.de

 

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Anerkennung für Ehrenamtliches Engagement

Anerkennung für Ehrenamtliches Engagement

Ehrenamtliches Engagement ist ein unverzichtbarer Baustein in unserer Gesellschaft. Egal ob ehrenamtlich im Sportverein, in der Hilfe für Geflüchtete oder bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv! Ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Berliner und Brandenburger wäre die Hauptstadtregion nicht so stark! Dem Regierenden Bürgermeister von Berlin und dem Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg sind Anerkennung und der Dank für freiwilliges Engagement sehr wichtig. Seit Anfang 2017 bieten die Länder Berlin und Brandenburg deswegen besonders engagierten Bürgerinnen und Bürgern eine gemeinsame, in beiden Ländern gültige Ehrenamtskarte als Zeichen ihrer Anerkennung.

Die Ehrenamtskarte
 

Wir möchten sehr gern einige unserer vielen Helfer, Freunde, Nachbarn usw. der Künstlerkolonie in Berlin zur Ehrung vorschlagen und freuen uns auf Eure Vorschläge wen wir vorschlagen sollten.

Mein Vorschlag !
 
Bitte sendet uns Euren Vorschlag per E-Mail an veranstaltungen@berlinerkuenstlerkolonie.de
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Wie wird man Künstler:in?

 
 

Künstlerin oder Künstler sein – ein Traumberuf. Braucht man dafür nur Talent, oder auch Talent zur Selbstvermarktung? “Twist” trifft den Shootingstar Leon Löwentraut, die preisgekrönte Künstlerin Latifa Echakhch, die Kunst-Professorin Rajkamal Kahlon und Annika Le Large, die von der Kunsthochschule abgelehnt wurde, und jetzt als Illustratorin von ihrer Kunst leben kann.

 

“Twist”: Wie wird man Künstler*in?
 
Künstlerin oder Künstler sein – ein Traumberuf? Braucht man dafür nur Talent, oder auch Talent zur Selbstvermarktung? “Twist” trifft den Shootingstar Leon Löwentraut, die preisgekrönte Künstlerin Latifa Echakhch, die Kunst-Professorin Rajkamal Kahlon und Annika Le Large, die von der Kunsthochschule abgelehnt wurde, und jetzt als Illustratorin von ihrer Kunst leben kann.

Drei Künstlerinnen und ein Künstler erzählen, wie sie es geschafft haben: In Zürich war “Twist” mit dem Shootingstar der jungen Galeriekunst, Leon Löwentraut, unterwegs. Er ist als Maler international erfolgreich, dabei hat er nie Kunst studiert. Das Feuilleton aber ignoriert ihn. Ein Kunsthistoriker verspottet Löwentraut sogar als “Helene Fischer des Kunstbetriebs”. Er hat spektakuläre Auftritte mit Hubschrauber, Pferdekutsche oder Porsche zur Vernissage. 750 Tausend Follower*innen auf Instagram feiern den 25-Jährigen für seine Show-Akts. Seine Arbeiten werden inzwischen fünfstellig gehandelt. Kann also etwa im Zeitalter von Social Media jeder Künstler werden?

Die französische Bildhauerin mit marokkanischen Wurzeln, Latifa Echakhch, gestaltete 2022 den Schweizer Pavillon auf der Venedig-Biennale, lebt am Genfer See und hat 2013 den Marcel-Duchamp-Preis, den wichtigsten Kunstpreis Frankreichs, bekommen. Mit ihrer ganz anderen, sehr sensiblen Sicht sieht sie die Kunst als eine besondere Art, die Welt zu lesen.

Rajkamal Kahlon wohnt als Amerikanerin in Berlin, ist Professorin für Malerei. Ihre Themen sind ernst und haben großen Tiefgang: Kolonialismus, Rassismus, Self-Empowerment. Sie bearbeitet Abbildungen von Indigenen, die in Büchern des 19. Jahrhunderts als wild, ungezähmt und meist nackt dargestellt werden. Per Übermalungen gibt sie ihnen Kleidung und damit ihre Würde zurück.

Annika Le Large aus Leipzig arbeitet an den Illustrationen für ihr drittes Kinderbuch. Sie kann mittlerweile von ihrer Kunst leben.

Vier Positionen, die zeigen, dass der  Weg zum Künstler, zur Künstlerin unterschiedlicher nicht sein kann und dass Erfolg ein sehr weit interpretierbarer Begriff ist.

 

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JOSEFA FORSCH

geboren am 22. Oktober 1922 in Berlin
gestorben am 12. Oktober 2014 in Berlin

deutsche Zeichnerin, Grafikerin, Plakatmalerin und Schriftzeichnerin

10. Todestag am 12. Oktober 2024

BIOGRAFIE

Josefa Forsch ist nicht nur diejenige, die am längsten in der Berliner Künstlerkolonie am Breitenbachplatz gelebt hat – immerhin 84 Jahre! – sie hat auch deren Logo entworfen.

Ihre Eltern waren Margaretha Forsch und der Schauspieler Robert Forsch. Die Familie zog 1930 in die Künstlerkolonie, wo sie erst in der Kreuznacher Straße wohnten, später dann am Laubenheimer Platz (ab 1963 Ludwig-Barnay-Platz).

An der Schule „Kunst und Werk – Privatschule für Gestaltung“, der früheren Schule Reimann, einer privaten Kunst- und Kunstgewerbeschule, machte sie von 1940 bis 1943 ihre Ausbildung zur Grafikerin. Dort wurde sie u. a. von den beiden Malern Ernst Fritsch und Heinz Fuchs unterrichtet. Schriftunterricht erhielt sie von dem Maler und Grafiker Johannes Boehland.

Während des Kriegs blieb Josefa Forsch in Berlin. Dort wurde sie ab Mitte 1943 als Kartenzeichnerin kriegsverpflichtet, später dann in Würzburg. 1946 kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück, wo sie ihr Studium fortsetzte, gleichzeitig aber auch erwerbstätig war. Von Johannes Boehland wurde sie weiter als Zeichnerin und Grafikerin ausgebildet, bei einer US-amerikanischen Dienststelle von dem Bauhaus-Typografen, -Maler und -Lehrer Joost Schmidt für Ausstellungsarbeit.

Aufgrund der schwierigen Arbeitslage in Berlin, bedingt durch die Veränderungen in der Stadt nach dem 2. Weltkrieg – es war oft billiger, Ost-BerlinerInnen zu beschäftigen, wodurch West-BerlinerInnen Schwierigkeiten hatten, feste Arbeitsstellen oder auch nur Aufträge zu bekommen – arbeitete Josefa Forsch von 1948 bis 1954 freiberuflich.

So zeichnete sie z. B. die Schrift in drei Kinderbüchern der Bauhaus-Künstlerin und Kinderbuchautorin Lou Scheper-Berkenkamp: Tönnchen, Knöpfchen und andere; Puppe Lenchen und Knirps – ein ganz kleines Ding, die alle drei 1948 im Wunderlich Verlag in Leipzig erschienen.

Ab 1954 arbeitete Josefa Forsch zwei Jahre lang als Plakatmalerin im Berliner Warenhaus Bilka, anschließend von 1956 bis 1973 als Schriftzeichnerin bei Harris-Intertype-Setzmaschinen und von 1974 bis 1982 als Fotosatzmontiererin beim Satz-Rechenzentrum Hartmann & Hennemann. Mit 60 Jahren konnte sie berentet werden.

Befreundet war Josefa Forsch mit der RIAS-Redakteurin Renate von Gebhardt, die sie seit ihrer Kindheit kannte und die seit Ende der 1970er Jahre ebenfalls in der Künstlerkolonie lebte.

Wie Alwin Schütze im Kurier 7 der Künstlerkolonie völlig zu Recht anmerkte, war Josefa Forscheine interessante und begabte Künstlerin/Grafikerin aus der Tradition des Bauhauses. Da sie aber hauptsächlich als gewerbliche Angestellte tätig war und mit Werbegrafik und Typografie ihren Lebensunterhalt verdiente und nicht als freischaffende Künstlerin, wurde ihre Kunstfertigkeit nicht von Künstlervereinen oder Verbänden wahrgenommen bzw. anerkannt.“ Eine Situation, die den meisten freiberuflich Arbeitenden auch heute noch bekannt ist.

Vor ihrem Tod hat Josefa Forsch ihre Arbeiten dem Berliner Bauhaus-Archiv zur Verfügung gestellt. Dort sind zwei ihrer Werke links neben einem von Lászlo Moholy-Nagy zu sehen.

Eine Gedenktafel, wie sie an vielen anderen Häusern in der Künstlerkolonie zu finden sind, fehlt für Josefa Forsch bis heute.