Die zehn ausgewählten Inszenierungen
Die Kritiker*innen Margarete Affenzeller, Cornelia Fiedler, Wolfgang Höbel, Georg Kasch, Andreas Klaeui, Shirin Sojitrawalla und Franz Wille sichteten und diskutierten im Zeitraum vom 21. Januar 2019 bis 26. Januar 2020 insgesamt 432 Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Gestern Abend, in der finalen Jurysitzung im Haus der Berliner Festspiele, trafen sie ihre Auswahl der zehn bemerkenswerten Inszenierungen der Saison, die für eine Einladung zum 57. Theatertreffen nominiert wurden. Erstmalig setzte die Jury dabei eine Frauenquote von mindestens 50 % in der Regieposition um.
Nominiert für eine Einladung zum Theatertreffen 2020 (1. bis 17. Mai) sind:
„Anatomie eines Suizids“ von Alice Birch
Regie Katie Mitchell | Deutsches Schauspielhaus Hamburg
„Chinchilla Arschloch, waswas. Nachrichten aus dem Zwischenhirn“von Rimini Protokoll (Helgard Haug)
Konzept, Text und Regie Helgard Haug | Eine Produktion von Schauspiel Frankfurt, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt) und Rimini Protokoll in Koproduktion mit Westdeutscher Rundfunk und HAU Hebbel am Ufer (Berlin)
„Der Mensch erscheint im Holozän“
Ein Visual Poem nach Max Frisch
Regie Alexander Giesche | Schauspielhaus Zürich
„Der Menschenfeind“ von Molière
Regie Anne Lenk | Deutsches Theater Berlin
„Die Kränkungen der Menschheit“
Regie Anta Helena Recke | Eine Produktion von Anta Helena Recke mit den Münchner Kammerspielen in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Kampnagel (Hamburg) und Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt)
„Eine göttliche Komödie. Dante < > Pasolini“ von Federico Bellini
Regie Antonio Latella | Bayerisches Staatsschauspiel/Residenztheater, München
(Intendanz Martin Kušej)
„Hamlet“ von William Shakespeare
mit Auszügen aus „Die Hamletmaschine“ von Heiner Müller
Regie Johan Simons | Schauspielhaus Bochum
„Süßer Vogel Jugend“ von Tennessee Williams
Regie Claudia Bauer| Schauspiel Leipzig
„TANZ. Eine sylphidische Träumerei in Stunts“
Konzept, Performance und Choreografie Florentina Holzinger |
Eine Produktion von Florentina Holzinger in Koproduktion mit Spirit und Tanzquartier Wien, SPRING Festival (Utrecht), Productiehuis Theater Rotterdam, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Arsenic (Lausanne), Münchner Kammerspiele, Take Me Somewhere Festival (Glasgow), Beursschouwburg (Brüssel), deSingel (Antwerpen), SOPHIENSÆLE (Berlin), Frascati Producties (Amsterdam), Theater im Pumpenhaus (Münster), asphalt Festival (Düsseldorf)
„The Vacuum Cleaner“ von Toshiki Okada
Regie Toshiki Okada | Münchner Kammerspiele
Yvonne Büdenhölzer (Leiterin des Theatertreffens) zur diesjährigen Auswahl:
„Die Quote ist mit 6:4 mehr als erfüllt. Der diesjährige Jahrgang, zu dem gleich fünf erstmals zum Theatertreffen eingeladene Regisseur*innen gehören, überzeugt durch starke Kreationen, neue Stücke und Klassikerinterpretationen, bei denen Geschlechterrollen bewusst aufgelöst oder umgedeutet werden. Im Zentrum stehen dabei Gesellschaftspanoramen, die aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachtet werden. Die Körperlichkeit als aktionistisches Element tritt in den Stückentwicklungen besonders hervor. Die Kraft des Ensembles schafft ein gemeinschaftliches Moment, das sich sowohl auf der Bühne als auch in den Arbeitsweisen der Künstler*innen zeigt.“
Die Statements der Juror*innen zu den nominierten Inszenierungen finden Sie ab heute Abend auf dem Berliner Festspiele Blog.
Der Spielplan erscheint am 3., der Vorverkauf beginnt am 17. April. |