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Studienpreis des Landesdenkmalamtes Berlin ausgeschrieben

Hat jemand Lust eine Ausarbeitung zur
Künstlerkolonie zu erstelle und sich zu bewerben ?

Das Landesdenkmalamt Berlin schreibt auch 2022 einen Studienpreis aus. Der „Studienpreis des Landesdenkmalamtes Berlin“ würdigt und fördert die Beschäftigung an Universitäten und Hochschulen mit der Berliner Denkmallandschaft. Er wird jährlich an bis zu drei herausragende Bachelor- oder Masterarbeiten verliehen, die sich auf die Berliner Denkmallandschaft beziehen und für die Berliner Denkmalpflege relevante Themen behandeln. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2022.

„Wir waren sehr erfreut über die große Anzahl der Einreichungen im vergangenen Jahr“ sagt Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut. „Die Qualität der Arbeiten war so gut, dass wir sogar vier Preise verleihen konnten. Für 2022 wünschen wir uns ein ähnlich großes Interesse.“

Teilnahmeberechtigt sind Studierende aller Universitäten und Fachhochschulen im In- und Ausland. Eine Eingrenzung auf bestimmte Disziplinen oder Fachgebiete wie Kunstgeschichte, Denkmalpflege, Architektur, Gartenarchitektur, Restaurierung oder Archäologie besteht nicht.

Ausschlaggebend ist allein die thematische Ausrichtung der Abschlussarbeit.

Eingereicht werden können Bachelor- und Masterarbeiten, die im Zeitraum von bis zu zwei Jahren vor der Auslobung des Studienpreises an einer Universität oder Fachhochschule abgeschlossen und bewertet wurden.

Informationen über die Einreichungsunterlagen, Formulare für die Anmeldung, die Zusammenfassung sowie die gutachterliche Empfehlung stehen zum Download bereit unter:

https://www.berlin.de/landesdenkmalamt/aktuelles/kurzmeldungen/2021/artikel.1149632.php

Kontakt: studienpreis-landesdenkmalamt@berlin.de

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Von Menschen, Künstlern und Schicksalen

Die „küchenzeilen“-Initiatorinnen Nadine Aßmann (l.) und Heike Falkenberg.

Erschienen in Gazette Wilmersdorf Januar 2022

KulturRaum der Künstlerkolonie mit attraktivem Veranstaltungsangebot

Der im September 2020 eröffnete und der Künstlerkolonie Berlin e. V. von Vonovia zur Verfügung gestellte KulturRaum hat sich trotz Corona-bedingter Einschränkungen zum beliebten Treff entwickeln können. Engagierte Kulturschaffende halten hier über ausgesuchte Veranstaltungen die Erinnerung an in diesem einmaligen Wohnviertel einst und heute beheimatete Menschen des Kultur- und Kreativlebens und ihre damit verbundenen Schicksale wach. Zwei besondere Veranstaltungs-Highlights, die bereits im Dezember an den Start gingen, laden zu Beginn des neuen Jahres weiter zum Hinsehen, Hinhören und Innehalten: Die Ausstellung „küchenzeilen“ und die szenische Lesung „Rose“ setzen kulturelle Lichtpunkte in dieser dunklen Jahreszeit. Sie dürften auch junge Künstler auf das große Potential der Künstlerkolonie aufmerksam machen, das diese als wichtiger Berliner Kulturstandort bietet.

„küchenzeilen“:
Fünf Künstler = über 350 Jahre Lebensabenteuer

Die beiden Schauspielerinnen und Regisseurinnen Heike Falkenberg und Nadine Aßmann sind langjährige Nachbarinnen in der Künstlerkolonie, hatten sich bei der Heimfahrt von einem Theaterprojekt vor zwei Jahren jedoch erst näher kennengelernt. Mit dem von ihnen gegründeten „Kollektiv Barnay“ – ein Zusammenschluss Berliner KünstlerInnen rund um den Ludwig-Barnay-Platz – stehen sie als Initiatorinnen für ihr Pilotprojekt „küchenzeilen“. Mit dieser Dokumentation wollen sie die bemerkenswerten Lebensgeschichten fünf porträtierter KünstlerInnen vor dem Vergessen bewahren.

Die Ausstellung ist gefördert aus Mitteln des Kulturbeirats Charlottenburg-Wilmersdorf und bringt dem Besucher fünf langjährige Bewohnerinnen und Bewohnern der Kolonie mit ihrem künstlerischen Werdegang näher. „Da wir seit Jahren hier leben, haben wir viele Kontakte zu unseren Nachbarn knüpfen können“, erzählt Nadine Aßmann, und Heike Falkenberg ergänzt: „Diese Vertrauensbasis hat es uns ermöglicht, sie gemeinsam mit dem Fotografen und Mitglied des Kollektiv Barnay, Michael S. Ruscheinsky, respektvoll in ihren Küchen zu besuchen und Interviews mit ihnen zu führen.“ Es folgten lange Vorgespräche mit einer größeren Auswahl an Bewohnern, umfangreiche Ton- und Filmaufzeichnungen und unzählige Fotos. Eine beeindruckende Essenz daraus spricht nun in der professionell präsentierten Ausstellung den Betrachter kurzweilig an – wenn auch inszeniert, doch in authentischen Bildern mit farbintensiven Acrylglas-Fotos und aussagekräftigen Textausschnitten. Lockdown-bedingte Umstrukturierungen wie die Verschiebung der feierlichen Eröffnung forderten viel Geduld vom gesamten Team. Hatten die beiden aktiven Initiatorinnen und renommierten Schauspielerinnen zuerst noch vorgehabt, in verschiedenen Lesungen selbst aus den Gesprächen der Interviewten vorzutragen, änderten sie schon bald ihr Konzept: Da die fünf zwischen 1930 und 1944 Geborenen so viel zu sagen haben, werden sie nun ab Januar in einzelnen Lesungen im KunstRaum persönlich zu Wort kommen. – Und dabei dürfte der Gast noch manch Spannendes erfahren, was in den Interviews nicht angesprochen wurde. Dazu werden Auszüge aus dem Buch „Künstlerkolonie Wilmersdorf“ des Autors Manfred Maurenbrecher weitere Einblicke in die Geschichte dieses fast vergessenen Ortes geben.

Im Mittelpunkt der Ausstellung, die als Auftaktveranstaltung einer über Jahre geplanten Dokumentation verstanden werden will, stehen als erste fünf KünstlerInnen keine Geringeren als die Fotografin und Schauspielerin Kornelia Boje, Schauspielerin Anita Kupsch, Opernsänger und Lyriker Harry Oschitzky, Tänzerin Gerda Schulz und der Lebenskünstler Manfred Stavenhagen. Ernste, aber auch heitere Momente, spannende und berührende Eindrücke sind garantiert, die neugierig auf Mehr machen.

„Rose“ von Martin Sherman
szenische Lesung einer Lebensgeschichte

Als Bewohnerin der Künstlerkolonie zeigte Schauspielerin Sabine Kotzur mit der Premiere ihrer szenischen Lesung „Rose“ datumsgerecht am 11. Dezember im KunstRaum Flagge „für 1700 Jahre jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“. Im Januar 2022 lädt sie nun zu weiteren Aufführungen.

Mit der Lebensgeschichte der Jüdin Rose, die im ausgehenden 20. Jahrhundert auf hölzerner Bank Shiv´a sitzt und sieben Tage lang um ihre geliebten Verstorbenen und um das Leben trauert, wird auch die Geschichte einer Frau erzählt, die jüdischen Humor, Witz, aber auch Weisheit, Geist, Gefühl und Lebenskraft in sich vereint. Als Angehörige einer „verlorenen Generation“ könnte man sie bezeichnen, erzählt sie doch hin- und hergerissen zwischen Schmerz, Humor und Ironie vom Untergang der jiddischen Kultur und der Kluft zwischen liberalen und orthodoxen Juden. Wo könnte diese Geschichte berührender erzählt werden, als am Standort der Künstlerkolonie, einem Ort, an dem nach der politischen Machtergreifung der NSDAP im Jahr 1933 Razzien durchgeführt und Bewohner festgenommen wurden, und von dem aus Künstler aus Deutschland fliehen mussten? – Gedenktafeln und Stolpersteine in der Künstlerkolonie erzählen von diesen Schicksalen. Behutsam erweckt Sabine Kotzur „Rose“ in der Übersetzung von Inka M. Paul zum Leben und erzählt facettenreich deren Geschichte, zaubert so vor Augen des Publikums unvergessliche Bilder. „Die Vielschichtigkeit ihrer Person zwischen Humor und Trauer hat mich von Anfang an fasziniert. Ich bin sehr stolz, dass ich die Rechte für die Lesung in der Künstlerkolonie erhalten habe“, erklärt die Schauspielerin, die sich tief in die Person der Titelfigur hineinempfunden hat. So ist ihr lebendiger Vortrag durchaus mit dem bravourösen Solo von Schauspiellegende Monica Bleibtreu im Renaissance Theater aus dem Jahr 2003 vergleichbar.

Autor Martin Sherman studierte in Boston und lebt seit 1980 in London. Seine Stücke – darunter die Liebe zweier Homosexueller in einem Konzentrationslager des Jahres 1939 – wurden in über 35 Ländern aufgeführt. Die erfolgreiche Uraufführung von „Rose“ fand am 24. Juni 1999 am Londoner National Theatre mit Olympia Dukakis in der Titelrolle statt. Des Themas „Erinnerung“ nimmt der Autor sich mit äußerster Differenzier-Freudigkeit an und lässt Roses Monolog so zu einem Stück Erinnerung werden, auch wenn sie vorgibt, sich nicht erinnern zu können.

„Rose“ – ein Stück für Jung und Alt, das ebenso wie die „küchenzeilen“ auf seine Art dazu beiträgt, das historisch, sozial und künstlerisch bedeutsame, doch fast vergessene Kleinod der Künstlerkolonie Wilmersdorf wiederzuentdecken und mit frischen Ideen hin zu nachhaltiger Erinnerung neu zu beleben.

Aktuelle Termine für weitere Lesungen, Veranstaltungen und Öffnungszeiten zur Ausstellung „küchenzeilen“ und für die szenische Lesung „Rose“ Corona-bedingt unter www.kueko-berlin.de oder am KunstRaum direkt einsehbar (neben dem Vonovia-Büro in den Kolonnaden). Eintritt frei!

Jacqueline Lorenz

KunstRaum Künstlerkolonie Berlin e. V.

Breitenbachplatz 1
14195 Berlin

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Auflösung des Rüdi-Net Vereins

ABSCHIED UND RUCKBLICK
Den Verein Rüdi-Net wird es
ab dem Januar 2022 nicht mehr geben,
und so sagen wir mit diesem kleinen Gedicht
von Peter Syll mit dem Rückblick auf die Sommerfeste
Adieu.
Rüdi-Net gibt’s nun nicht mehr,
der Abschied fällt uns allen schwer,
15 Jahre traten wir ein
Für Kultur vor Ort als Bürgerverein.
Die Projekte haben viel Freude gemacht,
es wurde gewerkelt und gelacht
in Arbeitsgruppen und beim Sommerfest,
eine tolle Zeit, das steht fest!
Eine Erinnerung ganz allgemein
Sollen diese Verse sein.
Im Rheingau-Viertel, da liegt ein Schatz,
bekannt als Rüdesheimer Platz.
Dort leben Leute wie du und ich,
sehr kluge, manche durchschnittlich.
Im Vergleich zu vielen Kiezen
Die meisten sich hier siezen,
man kennt im Haus den Nachbarn kaum
nicht alle Läden hier im Raum,
der Bäcker kennt den Fleischer nicht,
der Rechtsanwalt kennt kein Gesicht
vom Arzt oder vom Kneipenwirt,
niemand kennt sich – das verwirrt.
Nun ein’ge Bürger meinten heiter,
so geht das hier am Platz nicht weiter,
wir müßen schnell hier etwas tun,
der Ort darf so nicht weiterruh’n.
So ist dann Rüdi-Net entstanden,
viele Ideen waren da vorhanden.
Die erste war wohl auch die beste:
Wir trafen uns zu einem Feste!

+++++

Das Archiv des Rüdi-Net Vereins haben wir übernommen. Es befindet sich in unserer Geschäfsstelle und wird für zukünftige Ausstellungen genutzt.

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Arbeitsstipendien Bildende Kunst 2022 ausgeschrieben

Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa vergibt – nach Maßgaben der verfügbaren Haushaltsmittel – auch im Jahr 2022 Arbeitsstipendien für Bildende Kunst (Arbeiten auf Papier/Zeichnung, Bildhauerei, künstlerischer Film/Video, Installation, interdisziplinäre Kunst, Klangkunst, Kunst im Stadtraum, Künstlerische Fotografie, Malerei, Medienkunst, Performance).

Insgesamt werden 11 Arbeitsstipendien im Bereich der zeitgenössischen Bildenden Kunst für in Berlin lebende und arbeitende bildende Künstler*innen ausgeschrieben. Die Stipendien sind mit jeweils 18.000 Euro dotiert. Mit dem Stipendium wird außerdem eine Teilnahme an einer Gruppenausstellung, einem Katalogbeitrag und einem Rahmenprogramm ermöglicht.

Es werden professionell arbeitende bildende Künstler*innen gefördert, die ihre künstlerische Ausbildung bereits abgeschlossen haben oder aber eine langjährige Tätigkeit als bildende*r Künstler*in nachweisen können. Ein Anspruch auf Förderung besteht nicht.

Bewerber*innen müssen ihren ersten Wohnsitz in Berlin haben. Künstler*innen, die zum Zeitpunkt der Antragstellung an einer Hochschule immatrikuliert sind (auch mit dem Ziel der Promotion) oder welche an einer Hochschule als Professor*in tätig sind, können sich nicht bewerben. Künstler*innen, die sich zuletzt im Jahr 2020 oder früher beworben haben, können sich erneut bewerben.

Wir bitten, für detaillierte Informationen zu Antrags- und Förderbedingungen das Informationsblatt zur Ausschreibung zur Kenntnis zu nehmen: https://www.berlin.de/sen/kultur/foerderung/foerderprogramme/bildende-kunst/artikel.59934.php

Link zur Online-Antragstellung:

https://fms.verwalt-berlin.de/egokuef/egokuefservice/main

Die Bewerbungsfrist endet am 6. Januar 2022 um 18.00 Uhr.

Ansprechpartnerin für Rückfragen:

Julia Wagner, Tel. 030 – 90 228 798 (Donnerstag/Freitag von 11:00 Uhr-16:00 Uhr), E-Mail BK.stipendien@kultur.berlin.de

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3G Besucherregelung

Aufgrund der aktuelle Entwicklung möchten wir Sie informieren das wir bis auf weiteres nach dem 3 G Konzept verfahren.

  • Der Zugang zu einer Veranstaltung ist nur nach bestätigter Anmeldung (veranstaltungen@berlinerkuenstlerkolonie.de) einem digitalen oder ausgedruckten Impfnachweis, Genesenennachweis oder einem tagesaktuellen  SARS-CoV-2-Antigen-Testergebnis, der Kontaktdaten-Registrierung mit der Luca App bzw. der Corona Warn-App möglich. Selbsttests können im KunstRaum in unserem Beisein durchgeführt werden. 
  • Das Testing kann auch an allen von der Senatsverwaltung gelisteten Teststellen durchgeführt werden.
  • Zur Kontaktnachverfolgung müssen wir Besucher-Daten registrieren (Luca App/Corona Warn-App oder über einen ausliegenden Datenerfassungs-Bogen).
  • Im KunstRaum besteht die Pflicht zum Tragen einer OP/FFP2-Maske,  bis Sie Ihren Platz eingenommen haben. Da der Raum klein ist empfehlen wir bis zum Verlassen auch an Ihrem Platz eine OP/FFP2-Maske zu tragen.

    Vielen Dank für Ihre Unterstützung !

              Ihr Küko Team

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Bürgermedaille für unseren Ehrenvorsitzenden Alwin Schütze

Alwin bei der Überreichung der Bürgermedaille durch Frau Hansen, Vorsitzende der BVV und Herrn Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf

„Alwins Suppenabende“ gelten in der Künstlerkolonie Berlin am Breitenbachplatz als legendär. In der Wohnung von Alwin Schütze trafen sich Kulturschaffende auch mit Interessierten, die nicht im Kulturbereich tätig sind, bei einem großen Topf Suppe und einem Schoppen Wein. Ab 2014 war Schütze der Vorsitzende des Vereins in der Künstlerkolonie und trug maßgeblich dazu bei, diese wieder ins öffentliche Interesse zu rücken. Er wurde 1949 in Berlin geboren und arbeitete als Kunsthandwerker, Uhrmachermeister, Metallrestaurator und Fachlehrer. Jetzt haben ihn das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit der Bürgermedaille Charlottenburg-Wilmersdorf ausgezeichnet.

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Der arme Poet von Moabit – eine blöde Tragöde nach Spitzweg

Der arme Poet von Moabit, Graffiti Seydlitzstraße Foto: Ralf G. Landmesser

 

Gleich unterm Himmel Moabits
wohnt schon lange Dichter Schmitz
lebt dort – ein wirklich armer Hund –
buchstäblich von der Hand in‘n Mund.

Ist das Haus auch alt und schrundig
findet Schmitz es doch ganz pfundig
denn Charakter hat der Kasten
und er haut froh in die Tasten.

Bis ein Miethai kommt geschwommen
dessen Seele ist verkommen.
Hat nur Profit in seinem Hirne
und Haifischzähne in der Birne.

Über Schmitz‘ bescheid‘nem Heime
der noch sinnt auf gute Reime
sieht Hainrich Rauh gleich Dollars blitzen
die für ihn quell‘n aus allen Ritzen.

Schon sieht statt Speicher er ne Villa
Terrasse, Aufzug, drin Chinchilla.
Der Hai kennt alle Tricks und Tücken
und lässt gleich seine Kerls anrücken.

Das Dachgeschoss schnell abgerissen
drunt‘ unserm Dichter gehts beschissen:
Dreck und Lärm verhinderns Dichten
als droben sich die Mauern lichten.

Schon ergießt sich erster Regen
dorthin wo just Schmitz gelegen:
hin auf sein lyrisch Lotterbette
wo er doch lieber Musen hätte…

Bald tropft es an ner and‘ren Stelle
gleich neben seinem Bettgestelle
wo nun der Manuskripte Haufen
schnöd anfängt elend zu ersaufen…

Es verläuft des Herzbluts Tinte
geistig greift der Schmitz zur Flinte
während er die Dichtung rettet
und schon heimlich mit sich wettet

wo wohl das „Dach“ als nächstes leckt
ganz sicher ist das so bezweckt:
schnell rausgeekelt soll er werden
das ist der Dinge Lauf auf Erden.

Derweil tropft es schon anderswo –
auf seine Bücher und im Klo.
Von Schmitzens Decke fällt der Putz
auf alles legt sich Staub und Schmutz.

Erbost ruft Schmitz die Polizei!
Die Feuerwehr ist auch dabei.
Es ist der Freitag, spät am Tage –
sie sehen keine Rechtsgrundlage.

Die „Freund‘ und Helfer“ gehn dahin
kein Helfen kommt in ihren Sinn.
Der Schmitz heult auf, ringt seine Hände:
Wann hat der Wahnsinn wohl ein Ende?

Als schon erneut es sich ergießt
das Wasser aus dem Leuchter schießt.
Es flammt kurz auf, dann ist es duster
im Dunkeln hört man Schmitzens Huster.

Schmitz, der tastet nach der Kerze
weint laut auf in seinem Schmerze
doch nach einigem Gefummel
leuchtet ihm der Kerzenstummel.

Vorsintflutlich flackerts Lichte
schluchzend sucht er die Gedichte
will zu seinem Schreibtisch gehen
sieht den PC im Wasser stehen…

Um ihn wird es Nacht und nächter
sein Schlaf jedoch wird immer schlechter
denn schon ab Sieben wird gebaut
Schlaf und Nerv wird ihm geklaut.

Hainrich Rauh lacht leise lüstern
bläht erwartungsvoll die Nüstern
denn das Bauen wird sich lohnen
das wirft ihm wieder ab Millionen.

… … … Ja sicher ist er für Kultur
an Schmitz denkt er nicht mal die Spur.
Er sponsort die Events, die teuern
damit spart er noch satte Steuern.

Schmitz sitzt derweil beim Kerzenlichte
mit leckem Dach und schreibt Gedichte
unter ‘nem Sonnenschirm mit Plane
und hadert mit der Welten Wahne.

Leise wächst um ihn der Schimmel
weit entfernt vom Dichterhimmel
Der Schimmel wird kein Flügelross
Es riecht wie Keller, nicht nach Schloss.

Es liegt der Wahnsinn nah beim Wohnen.
Niemand wird den Dichter schonen.
Kein Pegasus wird ihn erretten
ihn bringen zu geweihten Stätten.

Das Kapital geht über Leichen –

arme Dichter müssen weichen.

Leo von Seelöffel, Sept./Okt. 2021

Etwaige Ähnlichkeiten mit Personen und Ereignissen sind weder beabsichtigt,
noch entsprechen sie den Tatsachen, sind aber keineswegs rein zufällig.

https://moabitonline.de/33103

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Jubiläumsbegegnung – XXV. CITA DE LA POESÌA

Liebe Freunde

der Poesie und Versekunst in den Dichterkreisen Köpenicker Lyrikseminar –  Lesebühne der Kulturen, Friedrichshainer Autorenkreis, Poeten vom Müggelsee – Friedrichshagener Vers-Werkstatt, von Sternenblick e. V., der Haiku-Gesellschaft und den vielen Organisationen an Orten Berlins, zu denen ihr Kontakte habt, unsere Jubiläumsbegegnung, die XXV. CITA DE LA POESÌA mit Dichtern aus aller Welt soll etwas Besonderes werden. Vorrangig bisher auf die spanisch sprechende Welt ausgerichtet, dürfen zum Jubiläum weder Griechen, Russen, Afrikaner, Amerikaner oder Asiaten fehlen.  Alle, wirklich alle Zungen, zu denen ihr Beziehungen habt, sind willkommen. Ob von euch als Gäste, Zuschauer, Zuhörer zu den Veranstaltungen eingeladen oder als Mitwirkende an übersetzten Texten im Programm, besser noch bei der Erstellung einer aktuellen Anthologie.

Motto „ich will alles von der Welt“

(ein Anspruch der Dichterin Inge Müller) der nach Corona und der zu verspürenden Zunahme von Gewalt aller Arten in der Welt nur zu berechtigt ist und noch viel lauter, stärker und nachdrücklicher von noch viel mehr Menschen erhoben werden sollte. Wir stellen ihre Texte den Texten streitbarer Frauen Lateinamerikas gegenüber, und dann denke sich wer Böses will; es hat sich nichts geändert, noch lange nicht gilt Frauen und Kinder zuerst, wie es bei Schiffskatastrophen sein sollte, nicht einmal dort verwirklicht ist. Wir Organisatoren hoffen bei diesem Thema mehr auf Stimmen von Frauen, aber alle Männer, die sich für Gleichberechtigung der Frauen, anderer Diversitäten (wie es heute heißt) also einfach für alle MENSCHEN) einsetzen sind gefragt.

Die Jubiläums-Cita ist für September 2022 geplant, den genauen Starttermin kennen wir noch nicht. Unabhängig davon müssen Texte, die für die Anthologie vorgesehen sind, besonders von unseren deutschen Autoren, wenn sie übersetzt werden wollen, bis 31.12 2021 vorliegen.

Ansonsten haben Übersetzer keine Chance mehr bis zum März 2022 alles zu bearbeiten.

Wer nicht unbedingt Wert auf Übersetzungen legt hat bis zum 31.März 2022 Zeit.

Der 31. März 2022 ist in jedem Fall der letzte Termin für die Einsendung von Texten für die 25. Cita de la Poesía.

Alle Einsendungen bitte nur elektronisch an die Mailadressen von Josè P. Quevedo und J. Polinske:

Jose.quevedo@gmx.de              und        j.polinske@web.de.

Anderssprachige, hier in Deutschland Lebende, haben (nicht immer, aber oft) eine gute Hilfe bei der Übersetzung ihrer Anliegen in die deutsche Sprache, sind daher in der Lage Rohübersetzungen ihrer Werke zu liefern. Unsere deutschen Verseschmiede arbeiten mit Freuden daran, es unserem Publikum schmackhaft zu machen. Sagt das all euren Freunden.

Momentan arbeiten wir an der Förderung für unsere Cita; das betrifft Mieten für Räume, Übersetzerleistungen, Unterstützung für Selbständige, Musiker etc.

Selbst wenn es keine Förderung geben wird, werden wir uns zeigen. Alles was in unserer Macht steht, werden wir tun, um die 25. Cita de la  Poesía groß zu machen.

Helft uns dabei.

Herzlich

José Pablo Quevedo und Jürgen Polinske