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etc is poetry. Poesie, Poetik, Positionen – Vortrag und Gespräche

Der Lyrik-Boom ist ungebrochen. Allerorten wird die Stimmenvielfalt und hohe Qualität der gegenwärtigen Lyrik beschworen, die letzten beiden Jahrzehnte werden als „Blütezeit der deutschsprachigen Lyrik“ bestaunt. Poesiefestivals melden Rekordzahlen, ein mehrtägiger Festivalkongress („Fokus Lyrik“) zieht eine erste Bilanz, einordnende Untersuchungen wie die von Christian Metz (Poetisch denken) oder neue Anthologien entstehen. So viel Lyrik war nie, ist man versucht zu konstatieren. Doch wie sieht die Realität des Buchmarktes aus? Vor allem: Was hat sich in den letzten Jahrzehnten in ästhetischer Hinsicht geändert? Was ist ein Gedicht, was kann es sein, was bedeutet die „performative Wende“? Welche Rolle spielt das Verhältnis zu den Älteren, zur Tradition?

Michael Lentz eröffnet mit einem Vortrag über das Spannungsverhältnis von Schrift und Stimme. Dichter-Tandems sprechen über ihre Gedichte und Poetologien. U.a. mit: Steffen Popp, Ulrike Draesner, Monika Rinck, Nico Bleutge, Anja Utler, Aleš Šteger, Fiston M. Mujila, Nora Bossong, Thomas Rosenlöcher, Michael Braun, Daniela Seel, Volker Braun, Kerstin Hensel, Ursula Krechel, Harald Hartung. Die LyrikNacht am Samstag begleiten musikalisch Angelika Niescier (sax) und Julia Kadel (p).


Programm, Freitag, 25.10.2019

18 Uhr / Begrüßung: Kerstin Hensel
Vortrag: Michael Lentz „Ohrüberprüfung und Zahlenkontrolle. Arno Holz‘ Phantasus im Licht der Stimme“

19 Uhr / Dichter-Gespräch I
Ulrike Draesner – Steffen Popp

19.45 Uhr / Dichter-Gespräch II
Monika Rinck – Angelika Niescier

20.30 Uhr / Dichter-Gespräch III
Nico Bleutge – Anja Utler

21.15 Uhr / Dichter-Gespräch IV
Aleš Šteger – Fiston Mwanza Mujila

Programm, Samstag, 26.10.2019

17.30 Uhr / Dichter-Gespräch V
Nora Bossong – Thomas Rosenlöcher

18.15 Uhr / Podiumsdiskussion
„Zwanzig Jahre Lyrikboom – Einsichten, Mythen, Ausblicke. Eine Standortbestimmung“
Mit Michael Braun, Michael Lentz, Daniela Seel
Moderation: Insa Wilke

20 Uhr / LyrikNacht
Mit Nico Bleutge, Nora Bossong, Volker Braun, Ann Cotten, Ulrike Draesner, Harald Hartung, Kerstin Hensel, Ursula Krechel, Michael Lentz, Fiston Mwanza Mujila, Steffen Popp, Thomas Rosenlöcher, Kathrin Schmidt, Aleš Šteger, Ulf Stolterfoht, Sebastian Unger, Ron Winkler

Musik: Angelika Niescier (sax) und Julia Kadel (piano)

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Literaturtage am Rüdesheimer Platz 2019

Zum dritten Mal finden im September die Literaturtage am Rüdesheimer Platz statt. Am Wochenende vom 27. bis 29.9.2019 werden auf Initiative der Buchhandlung Mertiny & Sohn wieder 4 namhafte AutorInnen im Kiez zu Gast sein.

Gøhril Gabrielsen – Die Einsamkeit der Seevögel

Ein beeindruckend dichter atmosphärischer Roman über eine Frau, die im äußersten Zipfel Norwegens eine Auszeit sucht.
Moderation: Thomas Boehm
Freitag 27.9.2019, 20 Uhr, Buchhandlung Mertiny & Sohn GmbH, Rüdesheimer Str 2

Florian Beckerhoff – Nickel & Horn 2 – Sondereinsatz für Frau Perle

Ein Meerschweinchen + ein Papagei = 2 Detektive. Ein charmantes und humorvolles Abenteuer für Kinder zwischen 5 und 8.
Samstag, 28.9.2019, 15 Uhr, Buchhandlung Mertiny & Sohn GmbH, Rüdesheimer Str 2

Ernst Paul Dörfler – Nestwärme

Der vielfach ausgezeichnete Ornithologe Dörfler stellt sein überraschendes und berührendes Buch über das Sozialverhalten unserer gefiederten Freunde vor.
Sonntag, 29.9.2018, 16 Uhr, Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft e.V. – IBZ Berlin, Wiesbadener Str 18, 14197 Berlin

Bruno Preisendörfer „Als die Musik nach Deutschland kam – Eine Reise in die Bachzeit“

Wie die Familie Bach im Alltag lebte, Händel sich kurieren ließ und Telemann sein Geld anlegte: Preisendörfers Zeitreise führt in die Zeit des Barock.
Eine Lesung mit Musik. Am Klavier: Eberhard Freiwald, Moderation: Thomas Boehm
Sonntag 29.9., 18 Uhr, Gemeindehaus der Lindenkirche, Johannisberger Str 15A

Karten für alle Veranstaltungen gibt es nur in der Buchhandlung Mertiny & Sohn, Rüdesheimer Str. 2. Nähere Informationen oben unter „Veranstaltungen“

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Buchvorstellung LETZTE SCHLACHTEN: Kurze Geschichten von Peter Kiefer

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Im Rahmen unseres Künstler Stammtischs stellte der Autor Peter Kiefer sein unterhaltsames neues Buch vor.

 

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Einer spielt Cowboy und stellt fest, dass Schießeisen einer ganz anderen Logik folgen. Einer begegnet seiner zusammenfantasierten Liebe, die freilich eine ganz andere ist, und gerät in einen Strudel politischer Handlungen. Einer leiht sich einen Hund aus, um einen Flirt in die Wege zu leiten, und findet sich im Bett mit einem Hundebaby wieder. Eine junge Frau krabbelt in fremde Hotelbetten und muss deshalb ihre beiden Tanten erschießen. Eine andere, die einen sanften Mord plant, wird vom Tod ihres Opfers überrumpelt. Einer bezieht evangelikale Prügel, weil er nicht von einer reuigen Sünderin lassen kann. Ein anderer will einen Einbrecher verprügeln und findet eine Frau, die ihm schon in selbiger Nacht untreu wird.

Peter Kiefer erzählt schrille, seltsame und manchmal traurige Geschichten über Scheidewege und Scharmützel im Geschlechterreigen. Selbst kleine Terrorakte sind nur der Liebe geschuldet.

Erschienen im Verlag p.machinery; Auflage: 1 (31. Juli 2019)


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Peter Huchel-Biographie und »Sinn und Form«

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Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Vereins
Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg e.V.


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sprach Dr. Matthias Weichelt, Berlin, über

Peter Huchel und die Zeitschrift »Sinn und Form«

 

am Donnerstag, den 25. Juli 2019 um 19.00 Uhr im Museum Haus Cajeth

Wolf Biermann lernte von Peter Huchel (1903–1981) das »Schweigen zwischen den Worten« und widmete ihm mit »Ermutigung« sein berühmtestes Lied. Joseph Brodsky erkannte an seinem Gesicht, dass er einen wirklichen Dichter vor sich hatte. Und Marcel Reich-Ranicki zählte ihn zu den ganz großen Lyrikern des 20. Jahrhunderts: Peter Huchels Erscheinung hinterließ Eindruck bei denen, die ihm begegneten, die Wirkung seiner Verse auf Leser und Autoren ist ungebrochen.

Dass sie nichts von ihrer Kraft verloren haben, verdankt sich Huchels Treue zu seinen Anfängen, zu Mensch, Natur und Landschaft seiner märkischen Heimat. Dort wächst er auf dem Gutshof der Großeltern auf, dorthin kehrt er nach Jahren in Paris, Wien und Berlin, nach Krieg und Gefangenschaft zurück und begründet als Chefredakteur den legendären Ruf der Zeitschrift »Sinn und Form«, des »geheimen Journals der Nation« (Walter Jens). Und dort wird er nach seiner Absetzung und Isolierung zum widerständigen Einzelgänger, zum Mythos.

Dr. Matthias Weichelt, seit fünf Jahren Chefredakteur von »Sinn und Form«, stellt seine Biographie über Peter Huchel vor (Deutscher Kunstverlag, Berlin 2018) und berichtet über die heutige Redaktionsarbeit der zweimonatlich erscheinenden Literaturzeitschrift, die den Bruch von 1989 überlebte, weil sie »sich nicht ›neu erfand‹, sondern mit ihrer historischen Erfahrung wucherte« (Gustav Seibt in der SZ).

Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Gesellschaft der Freunde des Museums Haus Cajeth e.V. und Hassbecker’s Galerie & Buchhandlung.

© Haus Cajeth Heidelberg


Die Rhein Neckar Zeitung meldete dazu

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So sieht ein echter Dichter aus

Matthias Weichelt stellte beim Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg seine Biografie über den Lyriker Peter Huchel vor

Von Arndt Krödel

Heidelberg. Ernste, höchst aufmerksame Augen blicken unter buschigen Brauen aus einem Gesicht, das den Besucher im Museum Haus Cajeth auf einer Projektionswand erwartet: ein markantes Porträt des Lyrikers Peter Huchel, der im bequemen Pullover den linken Arm lässig auf einen Gegenstand stützt, in der Hand eine Zigarette.

An diesem Gesicht, sagte einmal der Jahrzehnte später geborene Joseph Brodsky, Nobelpreisträger für Literatur, erkenne man, dass man einen wirklichen Dichter vor sich habe. Er rechnete Huchels Werk neben dem von Gottfried Benn zum Größten, was die deutsche Literatur der Nachkriegszeit hervorgebracht habe. Zugleich ist der Name des 1903 in Lichterfelde bei Berlin geborenen Lyrikers untrennbar verbunden mit der legendären DDR-Literaturzeitschrift „Sinn und Form“, deren erster Chefredakteur Huchel 1949 wurde, bis er 1962 dem Regime politisch endgültig zu unbequem wurde und zurücktreten musste.

Eine schillernde, an literarischen Kontexten und Leistungen reiche Biografie, die letztes Jahr in einer besonderen Reihe des Deutschen Kunstverlags Berlin in Buchform gewürdigt wurde: Autor ist der Literaturwissenschaftler Matthias Weichelt, der die Publikation jetzt beim Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg vorstellte. Trotz der tropischen Temperaturen konnten die Veranstalter ein volles Haus verzeichnen – Indiz dafür, dass der Name des 1981 gestorbenen Huchel ungebrochene Anziehungskraft aufweist.

Matthias Weichelt schreibt aus einer authentischen Perspektive heraus, ist er doch selbst zwar kein Lyriker, aber seit 2013 seinerseits Chefredakteur von „Sinn und Form“, der zweimonatlich erscheinenden, nach der Wende fortgeführten Zeitschrift, die von Walter Jens einmal als „das geheime Journal der Nation“ geadelt wurde. Der Autor ließ zunächst Stationen eines Lebens Revue passieren: Etwa die Kindheit Huchels bei den Großeltern in der Mark Brandenburg, deren tiefe Eindrücke ihn nie mehr loslassen sollten, den Einzug in die Künstlerkolonie Berlin am Laubenheimer Platz 1931, die Tätigkeit als Hörspielautor in den 1930er-Jahren, Kriegsteilnahme und sowjetische Gefangenschaft, schließlich ab 1949 Chefredakteur der von dem Dichter und SED-Politiker Johannes R. Becher mit gegründeten Zeitschrift „Sinn und Form“ der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin.

Dazu hatte er allerdings, „wie so oft, erst einmal keine Lust“, stellt Weichelt fest. Aber Becher ließ nicht locker. In späteren Jahren sollte er indes auf Distanz zu Huchel gehen, der in der Partei häufig wegen „ideologischer Defizite“ aneckt. Dass nicht nur Überreste, sondern gänzlich neue Ausdrucksformen bürgerlicher Ästhetik ihren Weg in seine Zeitschrift fänden, wird laut Weichelt zu einem der Hauptvorwürfe. Dabei erhält „Sinn und Form“ höchste Anerkennung seiner literarischen Qualität, unter anderem von Thomas Mann, Hans Mayer und Bertolt Brecht. Letzterer verhindert noch 1953 Huchels Rauswurf, aber 1962 ist niemand mehr da, der ihn beschützen kann. Nach Jahren der Isolation und Bespitzelung in seinem Haus in Wilhelmshorst darf er 1971 in den Westen ausreisen.

Über das „Joch des Chefredakteurs“ hatte Huchel einmal in einem Brief geklagt – da mache man sich zum Beispiel bei vielen Autoren unweigerlich unbeliebt, wenn man sie nicht berücksichtigt. Im Gespräch mit Hanne Knickmann, zweite Vorsitzende des Freundeskreises Literaturhaus Heidelberg, schilderte Weichelt die Bedingungen seiner heutigen Arbeit als Leiter von „Sinn und Form“ im Vergleich zu denen seines „Vorgängers“. Heute gehe es weniger um die Brisanz der Andeutung innerhalb dessen, was man gerade noch sagen und schon nicht mehr sagen darf. Seine Aufgabe sieht er in der „Komposition“ der einzelnen Beiträge, nicht im Sinne eines Themenhefts, sondern durch entstehende Korrespondenzen, Dialoge und Zusammenhänge zwischen den Texten. Zugleich solle angesichts eines vorhandenen Lagerdenkens so etwas wie eine „geistige Mitte“ gepflegt werden. Für ihn sei es ein „Grundglück“, sagt Matthias Weichelt, als Chefredakteur jeden Tag sehr viele gute Texte lesen zu können. Das hört sich nicht nach Joch an.

Info: Matthias Weichelt: „Peter Huchel. Leben in Bildern“. Deutscher Kunstverlag, München, 96 Seiten, 22 Euro.

© Rhein-Neckar-Zeitung 2019


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Lesung Horst Pillau im Juli im Theater Coupe

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Wir feuen uns Horst Pillau für eine Lesung aus seinem neuen Buch und einem sich anschliessenden Besuchergespräch zu seinem Leben, seinen Büchern und seinen grossen Theater und TV Erfolgen im Theater Coupe begrüssen zu dürfen.

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Horst Pillau wurde 1932 in Wien geboren, ist seit dem zweiten Lebensjahr aber Urberliner. Nach seinem Debüt mit einem Rundfunksketch bei RIAS Berlin wurde er mit siebzehn Jahren freier Schriftsteller und ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Theater-, Fernseh-, Hörfunk- und Buchautoren Deutschlands. „Das Fenster zum Flur“, gemeinsam mit Curth Flatow geschrieben, war bisher in rund 350 Inszenierungen zu sehen – u. a. mit Inge Meysel und Edith Hancke in der Hauptrolle.

Das Erfolgsstück „Der Kaiser vom Alexanderplatz„, brachte Rudolf Platte in der Titelrolle den Spitznamen „Langspiel-Platte“ ein. Weitere große Bühnenerfolge waren „Guten Tag, Herr Liebhaber!“ mit Brigitte Grothum, Brigitte Mira und Hans-Jürgen Schatz, „Es muss nicht immer Kaviar sein“ (nach Simmel) sowie „Kohlenpaul“ und „Zille“ mit Walther Plathe.

Horst Pillau schrieb zahlreiche Fernseh-Drehbücher, darunter „Salto Mortale„, „Die Wilsheimer„, „Es muss nicht immer Kaviar sein“ und „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ sowie kurze Theaterstücke für „Dalli Dalli„, der Quizshow seiner langjährigen Freundes Hans Rosenthal.