Literarischer Lesesalon 2020

Wann:
20. Oktober 2020 um 18:30 – 20:30
2020-10-20T18:30:00+02:00
2020-10-20T20:30:00+02:00
Wo:
Geschäftsstelle der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.
Laubenheimer Str. 19
14197 Berlin
Preis:
Kostenlos
Kontakt:
030 821 66 83
Literarischer Lesesalon 2020 @ Geschäftsstelle der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.
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Die Künstlerkolonie am Breitenbachplatz- erbaut 1927-1929 als soziales Projekt für Kulturschaffende besteht aus drei Häuserblocks rund um den heutigen Ludwig-Barnay-Platz und wurde bereits kurz nach ihrer Fertigstellung zum Wohnort bedeutender Persönlichkeiten des Kulturlebens der Weimarer Republik und bildete ein ganz spezielles Bohemé in Berlin Wilmersdorf welches weltweit Strahlkraft hatte.

Ort: Geschäftsstelle der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. Laubenheimer Str. 19, 14197 Berlin

 

Anmeldung: GCJZ Berlin, E-Mail: gcjz.berlin@t-online.de / Telefon: 030 – 821 66 83

 

Referenten: Alwin Schütze oder Christian Sekula, Vorstand des Künstlerkolonie Berlin e.V.

 

Eintritt frei

 

Veranstalter: Künstlerkolonie in Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.

 

-> www.kueko-berlin.de, www.gcjz-berlin.de

 


 

DIENSTAG, 20. OKTOBER, 18.30 UHR

STEFFIE SPIRA

 

Schauspielerin

 

 

Steffie Spira war die Tochter des Schauspielerehepaars Lotte und Fritz Spira. 1924 besuchte sie eine Schauspielschule und erhielt 1925 ihr erstes Engagement. 1926 arbeitete sie bei der Gewerkschaft der Schauspieler. Ab 1928 spielte Spira bei der Berliner Volksbühne. 1931 trat sie in die KPD ein und wurde dort Mitbegründerin der Theater-Truppe 1931. Verheiratet war sie seit 1931 mit dem Regisseur Günter Ruschin. 1933 emigrierte sie in die Schweiz. In 14 Jahren Exil erfolgte Theaterarbeit in Paris und dem Kabarett „Die Laterne“ sowie Brecht-Uraufführungen. Nach der Trennung von ihrem Mann wurde sie im Gefängnis in La Roquette und dem Frauenlager Camp de Rieucros inhaftiert, von wo aus die Flucht der Familie nach Mexiko erfolgte. Dort engagierte sie sich unter anderem im Heinrich-Heine-Klub.

1947 kehrte sie auf einem sowjetischen Frachter nach Deutschland zurück und spielte ab 1948 am Deutschen Theater unter Wolfgang Langhoff, vorwiegend in der Volksbühne in vielen großen Rollen (beispielsweise auch die Mutter Wolffen in „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann) und am Theater am Schiffbauerdamm. Im ersten Ernst Thälmann-Film Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse (1954, Regie Kurt Maetzig), der das offizielle Geschichtsbild der SED noch kurz vor der Entstalinisierung widerspiegelt, spielt sie die Clara Zetkin.

Am 4. November 1989 hielt sie auf dem Berliner Alexanderplatz während der Alexanderplatz-Demonstration eine Rede vor rund einer halben Million Menschen und sprach sich gegen die Arroganz der Macht und für die Freiheit ihrer Nachkommen aus: „Ich wünsche für meine Urenkel, dass sie aufwachsen ohne Fahnenappell, ohne Staatsbürgerkunde und dass keine Blauhemden mit Fackeln an den hohen Leuten vorübergehen!“

Steffie Spira starb mit 86 Jahren. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin. Ihr Sohn Thomas Ruschin arbeitet als Synchronregisseur. Ihre Schwester Camilla Spira war ebenfalls Schauspielerin.

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