
Hohenzollerndamm 177

Walter Mehring (1896-1981)
“Im Exil seit der geburt“
Leben und Werk des Exilautors
„Staatenlos im Nirgendwo, Nationalität: die Bohème, im Exil seit der Geburt im Jahre 1896“, so charakterisierte sich Walter Mehring einmal selbst. Der Dadaist, Kabarettdichter, Mitarbeiter von „Sturm“ und „Weltbühne, war einer der großen Satiriker der Weimarer Republik, dessen schonungslose Texte Spießertum und Nationalismus entlarvten und schon früh vor Antisemitismus und Rechtsextremismus warnten. Seine neuartige Lyrik, in der er Berliner Jargon und Slang, Elemente aus Schlager, Volkslied und Kinderreim sowie als Erster auch Jazzrhythmen verwandte, steht gleichrangig neben der von Tucholsky, Ringelnatz, Brecht oder Erich Kästner. Im Verlauf des Exils nahmen bei Mehring die eher resignativen, melancholischen Töne zu. Er starb 1981 vergessen und verbittert in Zürich. Zu einer umfassenden Wiederentdeckung dieses Prototyps eines heimatlosen Exilschriftstellers ist es bis heute nicht gekommen.
Begrüßung: Lea Rosh– Vorsitzende Förderkreis Denkmal e. V.
Vortrag: Thomas B. Schumann– Verleger von Edition Memoria
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich– Sprecher
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