
Karl-Marx-Allee 72
Berlin

Zum 110.Geburtstag vonHarro Schulze-Boysen (2.9.1909 – 22.12.1942)
möchten wir am Samstag, den 21. 9. 2019 um
11 Uhr bis ca. 12:30 Uhr
zu einer Matinee in das Café Sybill ein der Karl-Marx-Allee 72 einladen.
Hans Coppi, Historiker, Veröffentlichungen zu Harro Schulze-BoysenEinführung
Gerhard Moses Heß, Gesang und Text
- Lennard Körber, Gesang und Akkordeon
Judika Bartels, Piano
Politische Lieder, darunter das Gedicht
„GestapoZelle 2, Schulze-Boysen Nov. 42“
(Vertonung Norbert Weiß)
Norman Ohler, Schriftsteller, liest aus seinem
gerade erschienenen Buch
„Harro & Libertas.
Eine Geschichte von Liebe und Widerstand“.
Mit solidarischen Grüßen
Hans Coppi
Ehrenvorsitzender Berliner VVN-BdA
Wegen der begrenzten Platzzahl bitten wir um Rückmeldung bis zum 18.September per E-Mail unter Berlin@vvn-bda.de oder telefonisch unter 555 790 830 (AB)
Alles, was ich tat, tat ich aus meinem Kopf, meinem Herzen u. meiner Überzeugung heraus,schrieb Harro Schulze-Boysen am 22. Dezember 1942 im letzten Brief an seine Eltern.
Charakterliche Lauterkeit, intellektuelles Feuer, unermüdlicher Eifer machen sein „Charisma“ aus. Bei Harro Schulze-Boysen laufen viele Fäden des sich 1941/42 ausweitendes Berliner Widerstandsnetzwerkes zusammen.
In dieser Zeit überlappen sich durch freundschaftliche Verbindungen einzelner Mitstreiter sieben Freundes- und Widerstandskreise. Es bildet sich ein loses Netzwerk heraus, dem mehr als 150 Regimegegner unterschiedlicher sozialer Herkunft und Weltanschauung angehören: Arbeiter, Angestellte, Unternehmer, Intellektuelle, Künstler, Schriftsteller, Schüler, Studenten, Ärzte, Soldaten und Offiziere, Kommunisten, Sozialdemokraten, Parteilose, Marxisten, Christen und Menschen aus jüdischen Familien. In Zirkeln erörtern Frauen, Männer, Jüngere und Ältere politische und künstlerische Fragen und hören ausländische Rundfunksender. Sie helfen politisch und jüdisch Verfolgten, dokumentieren deutsche Kriegsverbrechen und rufen in Flugschriften und Zettelklebeaktionen zum Widerstand gegen das Naziregime auf. Kontakte bestehen zu Antifaschisten in Berlin und Hamburg, zu Zwangsarbeitern und zu Vertretern der amerikanischen und sowjetischen Botschaft.
Von Ende August bis in den November 1942 nimmt die Gestapo über 120 Verdächtige fest und ordnet sie dem Fahndungsvorgang „Rote Kapelle“ zu. 45 von 91 Angeklagten verurteilt das Reichskriegsgericht und der Volksgerichtshof zum Tode, sechs werden während der „Schutzhaft“ ermordet oder nehmen sich das Leben.
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